Die Hoffnung – in den Himmeln aufbewahrt
„Wegen der Hoffnung, die für euch aufgehoben ist in den Himmeln, von der ihr zuvor gehört habt in dem Wort der Wahrheit des Evangeliums“ (Vers 5).
Paulus hat in den vorherigen Versen den Grund für seine Danksagung vorgestellt. Nun fährt er fort, darüber zu sprechen, wofür er dankt. Er dankt Gott für die herrliche Zukunft, die vor den Gläubigen liegt – die Hoffnung, die in den Himmeln aufbewahrt wird. Er denkt nicht an das, wovon sie befreit worden sind, auch nicht an die Szene, durch sie jetzt gerade hindurchgehen müssen. Er erkennt keine herrlichen Hoffnungen in dieser Welt, sondern sieht die Gläubigen in Kolossä als eine Gemeinschaft von Menschen, die mit dem Himmel verbunden sind.
Der Brief deutet an, dass die Heiligen gerade in Gefahr standen, ihre Augen von den Dingen wegziehen zu lassen, die „droben sind“, zu dem, was auf der Erde ist“ (Kol 3,2). Aber die Gefahr dieser Abwendung verändert nicht die Tatsache, dass Gott für sein Volk im Himmel eine gesegnete Zukunft bereitet hat. Dafür kann der Apostel danksagen.
Es ist zweifellos von größter Bedeutung, diese gesegnete Hoffnung ständig vor unseren Seelen zu haben. Wir dürfen uns mit Recht darüber freuen, dass wir vom Gericht befreit worden sind. Aber wenn das alles ist, wenn die erste Freude der Erleichterung vergeht, könnten wir uns wieder den Dingen der Erde zuwenden. So finden wir es auch bei dem Volk Israel. Sie sangen vor Freude, als sie von dem Pharao befreit worden waren. Und dennoch wollten sie in ihren Herzen sehr schnell schon wieder zurück nach Ägypten gehen. Kaleb und Josua, die nicht zurückwollten, waren Männer, die das Land Kanaan, das vor ihnen lag, gesehen hatten.
So ist es auch mit uns Christen. Nur insoweit unsere Herzen auf den Segen der Hoffnung eingehen, die Gott für uns im Himmel aufgehoben hat, werden wir den Fallen des Teufels entgehen, die er unseren Füßen auf der Erde ausgelegt hat. Nur wenn wir im Licht des Himmel unseren Lebenswandel führen, werden wir über diese gegenwärtige, böse Welt erhoben werden und auf unserer Wüstenreise bewahrt.