Eph 2,15: … nachdem er in seinem Fleische die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinweggetan hatte, auf dass er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe,
In seinem Tod tat Christus das „Gesetz der Gebote“ hinweg, das der Grund der Trennung zwischen Gott und Menschen und zwischen Juden und Nationen war. Das Gesetz verhieß denen Leben, die es hielten, und verurteilte jene, die es brachen. Nachdem klar wurde, dass alle das Gesetz gebrochen hatten, brachte es unweigerlich Verdammnis über die, welche darunter standen, und brachte so den Menschen in Gottesferne. Weiter richtete es eine klare Schranke die Zwischenwand zwischen Juden und Nationen auf. Bevor diese Trennwand nicht beseitigt war, konnte es weder zwischen Gott und Menschen noch zwischen Juden und Nationen Frieden geben. Am Kreuz wurde der Fluch des gebrochenen Gesetzes getragen und so die Feindschaft zwischen Menschen und Gott und zwischen Juden und Nationen beseitigt. Den Frieden, der daraus resultiert, haben wir in Christus; Er ist unser Friede. Wir blicken zurück auf das Kreuz und sehen, dass alles, was zwischen Gott und unsern Seelen stand – die Sünde, die Sünden, der Fluch des gebrochenen Gesetzes und das Gericht –, dort zwischen Gott und Christus, unserem Stellvertreter, gestanden hat. Wir blicken nach oben und sehen Christus in der Herrlichkeit, wo nichts mehr zwischen Gott und Christus steht als der ewige Friede, den Er gemacht hat. Deshalb steht auch nichts mehr zwischen Gott und dem Gläubigen. Unser Friede ist uns in Christus gesichert, der „unser Friede“ geworden ist.
Im Weitern vertritt Christus sowohl den Gläubigen aus den Juden als auch den aus den Nationen. Er ist deshalb der Friede unter uns: Wir sind einsgemacht. Durch das Kreuz hat Christus das Gesetz der Satzungen als ein Mittel, um Gott zu nahen, vollständig aufgehoben und einen neuen Weg des Zugangs durch sein Blut geöffnet. Der Jude, der Gott auf der Grundlage des Blutes naht, hat mit den jüdischen Satzungen abgeschlossen. Der Heide ist aus seinem Platz der Gottesferne gebracht worden, der Jude aus einer bloß äußerlichen Nähe, und beide sind einsgemacht worden in dem Genuss eines gemeinsamen Segens vor Gott, den keiner von ihnen vorher besessen hat. Die Gläubigen aus den Nationen sind nicht auf die Höhe der jüdischen Vorrechte erhoben worden noch werden die Juden auf das Niveau der Heiden erniedrigt. Beide sind auf eine vollständig neue Grundlage, auf eine unermesslich höhere Ebene gestellt worden.
Drittens sind die Gläubigen aus den Juden und den Nationen zu „einem neuen Menschen“ geschaffen worden. Wir haben bereits gesehen, dass sie beide „eines gemacht“ worden sind. Aber dies drückt noch nicht die volle Wahrheit der Versammlung aus. Wenn der Apostel hier angehalten hätte, würden wir wohl gesehen haben, dass die Gläubigen durch das Blut nahe geworden und „eines gemacht“ sind, da alle Feindschaft weggetan ist. Aber wir wären beim Gedanken stehen geblieben, dass wir zu einer Gemeinschaft in glücklicher Einheit gemacht worden sind. Das ist in der Tat eine gesegnete Wahrheit, doch die volle Wahrheit über die Versammlung geht weit darüber hinaus. Deshalb fährt der Apostel fort und erklärt uns nicht nur, dass wir nahe geworden und „eines gemacht“ sind, sondern dass wir zu einem neuen Menschen geschaffen sind. Der Ausdruck „neuer Mensch“ spricht von einem neuen Zustand, der durch die Schönheit und himmlische Gnade Christi gekennzeichnet ist. Kein einzelner Christ könnte genügen, um die Würden Christi zur Schau zu stellen. Es bedarf der ganzen Versammlung, um den neuen Menschen darzustellen.