Behandelter Abschnitt Gal 4,21-26
Verse 21–26: Der Apostel Paulus wendet sich jetzt direkt dem Gesetz zu. Er zeigt, wie unvernünftig es ist, sich zurück zu diesem Gesetz zu wenden. Wenn sie das Evangelium nicht mehr hören wollten und auch dem Apostel nicht mehr zuhören wollten, dann sollten sie wenigstens dem Gesetz selbst zuhören, denn zu diesem wollten sie ja zurückkehren. Sofort ruft der Apostel wieder die Zeiten Abrahams ins Gedächtnis. Er benutzt einige Fakten seiner Geschichte als eine Allegorie (Sinnbild, Vergleich), um die Galater über den Unterschied zwischen der Knechtschaft eines Gläubigen unter Gesetz und der Freiheit eines Gläubigen unter Gnade zu belehren.
Abraham hatte zwei Söhne von verschiedenen Frauen. Eine der beiden Frauen war Magd, die andere eine freie Frau. Der Sohn der Magd „war nach dem Fleisch geboren“ und somit vollständig in Übereinstimmung mit dem Willen des Menschen. Der andere Sohn dagegen wurde von der freien Frau geboren durch das souveräne Einschreiten Gottes.
Zwei gegensätzliche Systeme
Diese beiden Frauen stellen uns zwei Bündnisse dar:
Der erste ist ein Bund des Gesetzes, der den Segen davon abhängig macht, dass der Mensch seinen Teil des Bundes erfüllt.
Der zweite ist ein Bund der Verheißung, bei dem der Segen des Menschen vollständig von der souveränen Gnade Gottes abhing.
Darüber hinaus stellen uns die beiden Söhne zwei unterschiedliche Stellungen als Ergebnis dieser Bündnisse dar.
Der erste Sohn zeigt den Zustand der Knechtschaft.
Der zweite Sohn zeigt den Zustand der Freiheit.
Schließlich werden die beiden Bündnisse und die Stellungen, die aus ihnen hervorkommen, mit Orten verbunden:
Der erste Bund und der erste Sohn sind mit dem Berg Sinai verbunden, auf dem das Gesetz gegeben wurde.
Der zweite Bund und der zweite Sohn sind mit dem Jerusalem, das droben ist, verbunden. Von hier fließt die souveräne Gnade Gottes zu der ganzen Welt hervor.