Behandelter Abschnitt 2Kor 12,8-10
Der Apostel teilt uns hier nicht konkret mit, worin dieser Dorn bestand. Offensichtlich war es eine körperliche Schwachheit, die ihn in den Augen der Menschen verächtlich oder klein machte. Sie diente als ein Gegengewicht zu diesen wunderbaren Gesichten und Offenbarungen, die ihn vor den Augen der Menschen erhöhen konnten. Wir sollten allerdings bedenken, dass dieser Dorn nicht gegeben wurde, um ein Versagen im Apostel zu korrigieren, sondern um einem fleischlichen Rühmen vorzubeugen und ihm ein tieferes Bewusstsein seiner Abhängigkeit vom Herrn zu geben.
„Für dieses flehte ich dreimal zum Herrn, damit er von mir abstehen möge. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht. Daher will ich mich am allerliebsten viel mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus über mir wohne. Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (Verse 8–10).
Der Apostel hatte den Eindruck, dass der Dorn ein Hindernis für seinen Dienst war. Daher flehte er dreimal zum Herrn, dass dieser ihm den Dorn wegnehme. Der Herr antwortete auf dieses Gebet, auch wenn er die Bitte des Apostels nicht erfüllte. Diesem werden zwei große Wahrheiten gesagt, die auch für uns von großer Bedeutung sind.
Die Gnade des Herrn ist ausreichend, um uns in jeder Übung aufrechtzuerhalten.
Gerade unsere Schwachheit wird zum Anlass, dass die Kraft des Herrn offenbar werden kann.