Behandelter Abschnitt 2Kor 4,10-12
Paulus wurde von allen Seiten bedrängt. Das war das irdische Gefäß. Aber obwohl er bedrängt wurde, war er nicht eingeengt. Das war die Macht Gottes. Er sah keinen Ausweg – das irdische Gefäß. Aber sein Weg war nicht ausweglos – die Macht Gottes. Er wurde verfolgt – das irdische Gefäß, aber nicht verlassen – die Macht Gottes. Er wurde niedergeworfen – das irdische Gefäß, aber kam nicht um – die Macht Gottes.
Sterben – Leben
„. . . allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar werde. Denn wir, die wir leben, werden allezeit dem Tod überliefert um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar werde. Daher wirkt der Tod in uns, das Leben aber in euch“ (Verse 10–12).
In all diesen Leiden trug Paulus das Sterben Jesu an seinem Leib umher, damit das Leben eben dieses Jesus offenbar würde. Es ist bemerkenswert, dass der Apostel nicht von dem Tod Jesu spricht. Durch den Tod Christi hat der Gläubige tatsächlich die Macht des Todes und des Gerichts überwunden, so dass er einen vollkommen neuen Platz vor Gott in Christus einnimmt.
Hier jedoch spricht der Apostel nicht vom Tod Jesu, der die Sühnung vor Gott bewirkt hat, sondern vom Sterben Jesu, des heiligen Märtyrers, der durch die Hände der Menschen gelitten hat. Als Er an dem Kreuz starb, war Er Gegenstand der Verachtung und des Spotts der Menschen – der Eine, über den sie jede Beleidigung und Demütigung brachten. Wir können zwar keinen Anteil haben an den sühnenden Leiden des Todes Christi unter der Hand Gottes. Aber wir können in unserem Maß an seinen Leiden als Märtyrer teilhaben, als Er durch Menschenhände starb.
Weil Paulus in solch treuer Weise Zeuge Christi war, musste er in einem gewissen Maß das erleiden, was der Herr in vollständiger Weise erduldete, als Er starb. Der Körper von Paulus war ständig Gegenstand von Leiden und Beleidigungen. In dieser Weise trug er an seinem Leib das, was der Herr zu erdulden hatte, als Er starb, mit dem gesegneten Ergebnis, dass das vollkommene Leben Jesu an dem Leib des Paulus offenbar wurde. Die Leiden des Herrn als Märtyrer führten bei dem sterbenden Retter zu keinem Murren und zu keiner Beschwerde. Im Gegenteil, sie führten zu unendlicher Liebe in seinem Herzen, so dass Er sogar für seine Mörder betete.