Behandelter Abschnitt 2Kor 4,7-9
Dieser große Wandel wurde durch die Wirkung Gottes im Herz des Apostels hervorgerufen. Das Licht der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu hatte in seine dunkle Seele geschienen, wie auch durch das Wort Gottes das physische Licht die Finsternis vertrieben hatte, als Gott die Erde für den Menschen bildete. Zudem war die Tatsache, dass das Licht in das Herz des Apostels geschienen hatte, nicht nur ein persönlicher Segen, sondern auch zum Lichtglanz, zum Erstrahlen zugunsten anderer, so dass diese das Evangelium der Herrlichkeit Christi kennenlernen konnten.
Gott benutzt menschliche Gefäße als Diener
„Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Überfülle der Kraft sei Gottes und nicht aus uns. In allem bedrängt, aber nicht eingeengt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht umkommend;“ (Verse 7–9).
In den folgenden Versen spricht Paulus über das Gefäß, das Gott in seinem Dienst nutzt. Engel sind Diener, aber sie werden hier übergangen. Wir lernen, dass Gott für seinen Dienst Menschen erwählt hat, die fähig sind zu leiden, zu verfallen und zu sterben. Der Schatz ist somit in irdische Gefäße hineingelegt worden. Menschen legen ihre Schätze oft in sehr wertvolle Schatullen.
Manchmal überragt eine solche Schatulle sogar den Wert des Edelsteins. Gott dagegen legt seinen Schatz in ein Gefäß aus Ton, das verfällt und zerbrechlich ist. Dadurch wird allein der Wert des Schatzes betont, aber auch die überragende Macht Gottes, der das verfallende Gefäß bewahrt. Wie vollkommen ist die Weisheit in allen Wegen Gottes. Hätte Gott seinen Schatz in herrliche Engel gebracht, Gewaltige an Kraft (vgl. Ps 103,20), wäre der Mensch nicht durch die Herrlichkeit des Gefäßes gefangen genommen worden, anstatt durch die Herrlichkeit des Schatzes beeindruckt zu werden?
Zudem kann man die Frage stellen, wie groß die Macht Gottes durch ein geistliches Wesen entfaltet worden wäre, das gewaltig ist an Kraft. Man mag sicher ebenfalls überlegen, in welcher Weise ein irdisches Gefäß zu einem Hindernis für das Erstrahlen des Lichtes werden kann. Aber es ist gerade die Schwachheit des Gefäßes, das zur Gelegenheit wird, die Überfülle der Kraft Gottes zu offenbaren. Wenn das Licht von einem armen, schwachen Menschen verbreitet wird, wird umso deutlicher, dass die Macht von Gott selbst kommt.
Wenn zwei ungelernte und unwissende Fischer einen lahmen Mann vollständig gesund machten und danach predigten, so dass sich 5.000 Menschen trotz großen Widerstands vonseiten der religiösen Führer und der sozialen Regenten dieser Welt bekehrten, wird offenbar, dass diese Fischer durch eine Überfülle an Kraft gestützt wurden – eine Macht, die größer war als alle Kraft, die sich gegen sie aufstellte. Diese Macht ist die mächtige Kraft Gottes, die durch den Heiligen Geist in seinem Volk gegenwärtig ist.
Das irdische Gefäß – die Macht Gottes
Das irdische Gefäß, aus dem Licht hervorstrahlt, scheint eine Anspielung auf Gideon und seine 300 Mitkämpfer zu sein. Sie sollten „leere Krüge und Fackeln in den Krügen“ mitnehmen. Dann, im richtigen Moment, erschallten ihre Posaunen, die Krüge zerbrachen und das Licht konnte hervorleuchten (Ri 7,16-20). Das leere Gefäß, in welches die Fackel hineingesteckt wurde, war in einer Hinsicht ein Hindernis für das Hervorstrahlen des Lichtes. Daher musste das Gefäß zerbrochen werden. In unserem Kapitel lesen wir etwas von den betrüblichen Umständen, die über den äußeren Menschen kommen können, um zu zeigen, dass wenn auch der äußere Mensch verfällt, dann darum, damit die Macht Gottes offenbar wird und das Licht hervorstrahlt.
Wäre ein Engel für einen solchen Dienst ausgesandt worden, hätte er nicht beunruhigt oder verwirrt oder verfolgt werden können, denn er hat keinen Körper, der durch Umstände beeinflusst wird. Ein Zeugnis, das durch einen Engel ausgesprochen wird, wäre ein Zeugnis von jemandem, der unwiderstehliche Kraft besitzt. Das wird es tatsächlich in künftigen Tagen geben, wie wir im Buch der Offenbarung lesen. Das Zeugnis durch einen Menschen mit einem zerbrechlichen Körper dagegen ist ein Zeugnis, das in Umständen der Schwachheit ausgesprochen wird. Gerade diese Schwachheit jedoch ist der Weg Gottes, das Übermaß der Größe und Macht Gottes zu offenbaren.