Behandelter Abschnitt 2Kor 3,5-6
Die Folge der Predigt des Apostels kam in dem veränderten Leben der Korinther zum Ausdruck. Dieser Lebenswandel war durch den Geist Gottes bewirkt worden und bringt den Apostel dazu, von seinem Vertrauen im Blick auf seinen Dienst zu sprechen. Er hatte das Vertrauen, dass durch die Gnade Gottes, die ihm durch Christus gegeben worden war, sein Dienst die Wahrheit war, die der Geist benutzte, um Leben zu geben.
Nicht die Kraft von Paulus
„. . . nicht, dass wir von uns selbst aus tüchtig sind, etwas zu denken als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig“ (Verse 5.6).
Zugleich lehnt Paulus sorgfältig jeden Gedanken an eine in ihm selbst wohnende Fähigkeit ab. Er war vollkommen abhängig von Gott und seiner Gnade, die ihn fähig machte, die Wahrheit zu verkündigen. Seine Tüchtigkeit war von Gott, der die Apostel fähig gemacht hatte, Diener des neuen Bundes zu werden.
Der neue Bund wird uns vom Propheten Jeremia vorgestellt (Jer 31,31-34). Die beiden großen Segnungen des neuen Bundes sind Vergebung der Sünden und die Kenntnis Gottes. Diese Segnungen kommen – wie auch alle anderen – auf der Grundlage des Blutes Christi zu dem Menschen. Daher sagt der Herr Jesus bei der Einsetzung des Gedächtnismahls: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut“ (Lk 22,20).
Der neue Bund
Die Wahrheit, dass die Heiligen ein Brief sind – geschrieben auf dem Herzen – im Gegensatz zu der Gesetzesschrift auf steinernen Tafeln führt den Apostel dazu, sich auf den neuen Bund zu beziehen. Denn auch der neue Bund wird auf Herzen geschrieben: „Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben“ (Jer 31,33).
Wenn Paulus auch von sich als dem Diener des neuen Bundes spricht, ist es ihm doch wichtig hinzuzufügen, „nicht des Buchstabens, sondern des Geistes“. Denn er schreibt Gläubigen aus dem Heidentum. Sie würde der Buchstabe des neuen Bundes „töten“, oder, um es in anderen Worten zu sagen, sie von allem Segen ausschließen. Denn was den Buchstaben betrifft, bezieht sich auch der neue Bund nur auf das Haus Israels und Judas. Der Geist des neuen Bundes bzw. der Segen, den Gott mit dem neuen Bund im Sinn hat, ist dagegen für alle Menschen. Das ist in Übereinstimmung mit dem Auftrag des Herrn an seine Jünger, dass „in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden sollte allen Nationen“ (Lk 24,47).