Behandelter Abschnitt 2Kor 1,21-22
Nicht nur das: Diese Offenbarung der Herrlichkeit Gottes durch die Heiligen ist nicht allein eine zukünftige Sache, sondern schon jetzt in dieser Welt Wirklichkeit. Es ist offensichtlich, dass der Apostel die Gegenwart im Blick hat, wenn er später davon spricht, dass wir von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt werden (2Kor 3,18). Wir wissen, dass die Absicht Gottes ihre vollkommene Erfüllung finden wird, wenn die Versammlung in der Herrlichkeit sein wird. Denn das erste Kennzeichen der heiligen Stadt, die aus dem Himmel herabkommt, besteht darin, dass sie „die Herrlichkeit Gottes“ besitzt (Off 21,10.11). Aber es ist auch Gottes Wille, dass die Gläubigen, die einmal als Knechte der Sünde Früchte der Ungerechtigkeit hervorgebracht haben, heute in ihrem Leben in dieser Welt Knechte Gottes sind und die Herrlichkeit Gottes offenbaren.
Der Weg, um die Herrlichkeit Gottes auf der Erde sichtbar zu machen
„Der uns aber mit euch befestigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott, der uns auch versiegelt hat und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat“ (Verse 21.22).
In den nun folgenden Versen sehen wir den Weg, den Gott beschreitet, damit seine Herrlichkeit in uns sichtbar werden kann. Zu diesem Zweck hat Er uns in Christus befestigt, das heißt mit Ihm verbunden, und uns gesalbt und versiegelt. Zudem hat Er das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben.
Gott befestigt uns in Christus. Es gibt ein Werk Gottes im Gläubigen, damit Christus in den Herzen durch den Glauben wohnen kann. Wir sind uns bewusst, dass wir Kraft in den Dingen Gottes nötig haben und Eifer in seinem Dienst. Vor allem aber brauchen wir das Geheimnis der Kraft: ein Herz, das mit Christus verbunden ist.
Wenn sich unsere Herzen mit Christus verbinden, führt uns das in die Kenntnis göttlicher Wahrheiten und göttlicher Personen durch die Salbung des Geistes. Die Salbung spricht von göttlicher Einsicht, die uns durch den Heiligen Geist geschenkt wird. Das wissen wir aus den Schriften des Johannes, in denen wir lesen: „Ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles“ (1Joh 2,20). Noch einmal lesen wir: „Dieselbe Salbung belehrt euch über alles“ (1Joh 2,27). In göttlichen Dingen kommt Zuneigung vor Einsicht. Das lernen wir in dem Gebet des Apostels Paulus in Epheser 3. Zunächst betet er, dass Christus in unseren Herzen wohnen möge, damit wir gewurzelt und gegründet seien in Liebe. Dann folgt: „Damit ihr völlig zu erfassen vermögt“. Diese Einsicht ist die Folge der Salbung, durch die es dem Gläubigen möglich ist, die Breite und Länge, Höhe und Tiefe aller Ratschlüsse Gottes zu erfassen.
Wir werden in diesem Abschnitt daran erinnert, dass Gläubige durch Gott versiegelt worden sind. Es ist oft darauf hingewiesen worden, dass das Siegel das Kennzeichen ist, das Gott auf den Gläubigen setzt als Beweis dafür, dass er sein ist. Die Welt kann den Heiligen Geist nicht sehen. Aber sie kann in dem veränderten Leben eines Gläubigen die Wirkung sehen, die durch die Innewohnung des Heiligen Geistes hervorgerufen wird. Das war so im Fall der gläubigen Thessalonicher. Sie nahmen das Wort „in vieler Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes“ auf. Dadurch wurden sie Nachahmer des Herrn und Vorbilder für alle Gläubigen (vgl. 1Thes 1,6.7), so dass ihr Glaube weit verbreitet wurde. Das war das Ergebnis davon, dass sie mit dem Heiligen Geist versiegelt worden waren und zu Gott gehörten.
Gläubige erfreuen sich des Unterpfands des Geistes. Durch dieses bekommen sie einen Vorgeschmack der Segnungen des unermesslichen Erbes der Herrlichkeit. Diese Herrlichkeit ist ihnen schon jetzt geschenkt; bald werden sie vollständig in diese eingeführt (Eph 1,13.14).