Behandelter Abschnitt 1Kor 11,30-32
Um die unwürdige Art und Weise der Korinther zu korrigieren, ermahnt der Apostel sie, dass sich jeder einzelne von ihnen prüfen sollte – und dann essen sollte. Die Prüfung (das Selbstgericht) alles dessen, was im Widerspruch zu dem Tod Christi steht, ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Nachdem ein jeder sich selbst geprüft hat, soll er sich nicht etwa von dem Mahl des Herrn zurückhalten; im Gegenteil, das Wort sagt: „. . . und so esse er“. Auf diese Weise werden wir davor gewarnt, in einer unwürdigen Weise an dem Mahl des Herrn teilzunehmen.
In Vers 29 fehlt bei dem Ausdruck ‘Leib‘ der Zusatz ‘des Herrn‘. Hier wird wohl auf den einen angespielt, von dem alle wahren Christen Glieder sind, während in Vers 27 der natürliche Leib des Herrn, Sein Körper, gemeint ist. Wir müssen daran denken, dass diese Unordnungen in Korinth zweierlei beiseite schoben: sowohl das Mahl des Herrn als auch die Versammlung (Verse 20+22).
Verse 30–32
„Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen. Wenn wir uns aber selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden“.
Die unter den Gläubigen in Korinth bestehenden Zustände der Unordnung hatten die züchtigende Hand des Herrn über die Versammlung gebracht. Eine unmittelbare Auswirkung dieser Zucht war, dass viele unter ihnen schwach und krank und ein gut Teil entschlafen waren. Die letzteren waren durch den Tod aus der Versammlung auf der Erde entfernt worden.
Dies führt den Apostel dazu, den wichtigen Grundsatz zu betonen, dass wir nicht gerichtet würden, wenn wir uns selbst beurteilten. Dabei müssen wir nicht nur unsere Wege beurteilen, sondern auch uns selbst – die verborgenen Beweggründe, die Gedanken und die Zuneigungen, die den Zustand der Seele formen. Wenn wir es versäumen, uns selbst zu beurteilen, werden wir unter die Züchtigung des Herrn kommen. Trotzdem ist es die Gnade, die uns in dieser Zeit züchtigt, statt uns in der Zukunft mit der Welt als Sünder zu verurteilen.