In Übereinstimmung mit der Gnade, die ihre Freude daran hat, alles anzuerkennen, was bei den Heiligen von Gott ist, beginnt der Apostel diesen neuen Teil seines Briefes mit einem Wort des Lobes. Wenn es auch in dieser Versammlung so vieles gab, was zu verurteilen war, kann der Apostel sie doch zumindest dafür loben, dass sie sich in all ihren Fragen an ihn erinnert und die von ihm überlieferten Anordnungen oder Unterweisungen bewahrt hatten.
Vers 3
„Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, das Haupt des Christus aber Gott“.
Mit diesem Wort der Anerkennung geht der Apostel nun dazu über, Anweisungen zu geben, die darauf schließen lassen, dass unter den Gläubigen in Korinth auch noch andere schwerwiegende Unordnungen bestanden. Offenbar hatten Frauen ihre rechtmäßige Stellung der Unterordnung verlassen, während Männer wohl ihren Platz der Autorität aufgegeben hatten.
Um diese Unordnung zu korrigieren, benutzt der Apostel einen Weg, der in der Heiligen Schrift oft gewählt wird, um Fragen und Schwierigkeiten zu klären. Damit wir die Grundsätze kennen lernen, die bei jeder Frage oder Schwierigkeit berührt werden, werden wir dahin zurückgeführt, wo diese Grundsätze zum ersten Mal vorgestellt werden. Hier, wo eine Frage bezüglich der Stellungen und Beziehungen von Mann und Frau aufgekommen war, werden wir dahin zurückgeführt, wo diese Ordnung zum ersten Mal in der Schöpfung aufgestellt worden ist. Es ist wahr, dass in Christo – in der neuen Schöpfung – weder Sklave noch Freier, weder Mann noch Frau ist (2Kor 5,17; Gal 3,28); sowohl in der alten Schöpfung als auch in der Versammlung bestehen diese Unterschiede jedoch noch. Das Christentum setzt die Ordnung der Schöpfung nicht beiseite, wie groß die verliehenen gemeinschaftlichen Vorrechte auch sein mögen; und der Christ ist verantwortlich, diese Ordnung zu beachten, während er in seinem sterblichen Leib in einer Szene lebt, wo diese Unterschiede noch bestehen.
Als erste große Wahrheit in Verbindung mit der Schöpfung stellt der Apostel fest, „dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist“. An dieser Stelle gibt es keine Andeutung darauf, dass Christus auch in Bezug auf Seine Versammlung das Haupt ist. Hier wird festgestellt, dass Christus dadurch, dass Er Mensch geworden und in diese Schöpfung eingetreten ist, zwangsläufig den Platz des Vorrangs und der Autorität über den Menschen eingenommen hat. Ferner ist „das Haupt der Frau aber der Mann, das Haupt des Christus aber Gott“.
Diese letzte Feststellung tut der Gottheit des Sohnes absolut keinen Abbruch. Es ist in dieser Stelle hier nicht eine Frage der Gottheit Christi, sondern es betrifft Seinen Platz, den Er in der Schöpfung eingenommen hatte. Die einfache und schöne Ordnung in der Schöpfung ist also diese: das Haupt der Frau ist der Mann, das Haupt des Mannes ist Christus, und das Haupt des Christus ist Gott.