Zuerst spricht der Apostel in Vers 17 von dem Kreuz Christi selbst. In Verbindung damit haben wir dann in den Versen 18 bis 25 das Wort oder die Predigt vom Kreuz, in den Versen 26 bis 29 die Berufung Gottes, und schließlich in den Versen 30 und 31 die Stellung, in die wir durch die Berufung Gottes gebracht worden sind. Jede einzelne dieser Wahrheiten schließt das Fleisch völlig aus und führt zu der Schlussfolgerung: „Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn“ (Vers 31).
Vers 17
„Denn Christus hat mich nicht ausgesandt, zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen; nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz Christi zunichte gemacht werde.“
Das Kreuz Christi
Als erstes verteidigt der Apostel vor diesen Gläubigen das Kreuz Christi. Er war nicht ausgesandt worden, um zu taufen, sondern um das Evangelium zu verkündigen. Die Verkündigung geschah nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz Christi zunichte oder wirkungslos gemacht würde. Das Evangelium kann nicht nur durch Worte dargelegt werden, es muss durch das Kreuz dargelegt werden. Es ist von großer Bedeutung, dass wir diesen Grundsatz verstehen: Gott macht uns mit Sich selbst durch Seine Taten und Handlungen vertraut, und nicht einfach nur durch Beschreibungen oder Darstellungen von Sich. Philosophie und Theologie versuchen, Gott zu beschreiben; aber Beschreibung macht Redeweisheit erforderlich, und Redeweisheit erfordert menschliches Lernen, um die Worte zu formen und zu verstehen.
Gott ist viel zu groß, um mit Worten beschrieben werden zu können; und wir sind viel zu gering, um bloße Beschreibungen von Ihm erfassen zu können. Gott hat deshalb einen anderen Weg eingeschlagen – den einzig tatsächlich möglichen Weg –, um Sich selbst und das Evangelium bekannt zu machen. Er hat Sich als Person und in Handlungen kundgetan. In der Person Christi ist Gott offenbart worden im Fleisch; und durch all Seine Taten unter den Menschenkindern ist Er kundgemacht worden. Und in dem Kreuz Christi finden diese Handlungen der Gnade und Liebe und Heiligkeit ihren Höhepunkt. Das Kreuz ist die größtmögliche Darstellung der Liebe Gottes dem Sünder gegenüber, Seines Hasses der Sünde gegenüber, und der völligen Beiseitesetzung des Menschen im Fleisch.