Behandelter Abschnitt 1Kor 1,10-11
Es ist zu beachten, dass der Apostel, während er Gott für Seine Gnade dankt, über den geistlichen Zustand der Korinther nichts Anerkennendes zum Ausdruck bringen kann. Während er seine Freude daran hat, die Treue Gottes zu rühmen, kann er sie nicht als ‘treue Brüder‘ anreden, wie er das in seinen Briefen an die Heiligen in Ephesus und Kolossä tut (Eph 1,1; Kol 1,2). Ach! Ein wenig später muss er bemerken, dass sie trotz all ihrer Erkenntnis, und obwohl sie in keiner Gnadengabe Mangel hatten, doch fleischlich waren und er zu ihnen nicht als zu Geistlichen reden konnte (Kap 3,1). Das Fleisch kann sich der Erkenntnis rühmen und verliehene Gaben zur Selbsterhöhung benutzen; doch wir tun gut daran, uns vor Augen zu halten, dass bloße Erkenntnis und der Besitz aller Gnadengaben Unordnung nicht verhindern oder einen geistlichen Zustand garantieren kann, solange das Fleisch nicht gerichtet ist.
Verse 10+11
„Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle dasselbe redet und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr in demselben Sinn und in derselben Meinung vollendet seiet. Denn es ist mir über euch berichtet worden, meine Brüder, durch die Hausgenossen der Chloe, dass Streitigkeiten unter euch sind.“
Nachdem der Apostel alles das anerkannt hat, was in dieser Versammlung von Gott war, beginnt er nun, sich mit der dort bestehenden Unordnung, wodurch ihr geistliches Wachstum und ihr Zeugnis für Christus gehindert wurde, zu beschäftigen.
Das erste große Übel, das hier behandelt wird, ist der Zustand der Teilungen, der in ihrer Mitte bestand. ‘Es sind Streitigkeiten unter euch‘ schreibt der Apostel in Vers 11; und wieder in Kap 11,18: (Siehe 1Kor 1,12)