Der Lebenswandel der Gläubigen in dieser Welt (Kapitel 13)
Die Ermahnungen in Kapitel 12 behandeln den Lebenswandel, der für einen Gläubigen in Verbindung mit dem christlichen Bereich angemessen ist. Die Ermahnungen von Kapitel 13 belehren uns darüber, mit welcher Gesinnung und durch welchen Lebenswandel der Christ sich im Blick auf die Welt, in der er lebt, auszeichnen soll.
Zunächst werden wir ermahnt, was unsere Gesinnung denen gegenüber betrifft, die in dieser Welt mit Autorität bekleidet worden sind (Verse 1–7).
Dann spricht der Apostel von der Gesinnung, die wir im Blick auf alle Menschen zeigen sollen (Verse 8–10).
Schließlich stellt uns der Apostel den praktischen Lebenswandel vor, der für Kinder des Lichts inmitten einer Welt der Finsternis angemessen ist (Verse 11–14).
Die Gesinnung des Christen im Blick auf Regierungen (Verse 1–7)
„Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, außer von Gott, diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt.“ (Vers 1)
Wir sind schon ermahnt worden, der Welt nicht gleichförmig zu sein, denn sie ist durch Begierden und Stolz geprägt. Stattdessen sollten wir durch die Erneuerung des Geistes einen Charakter offenbaren, der vollständig im Kontrast zu dem Menschen dieser Welt ist. Dennoch sollte der Christ anerkennen, dass die Regierung in der Welt von Gott eingesetzt worden ist. Diese Regierung wurde nach der Flut eingerichtet, als Noah ausdrücklich gesagt wurde: „Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden“ (1Mo 9,6).
Es ist wichtig, dass wir die Tragweite dieser Schriftstelle erfassen. Sie zeigt, dass die Autorität zu regieren direkt von Gott gegeben worden ist. Das heißt nicht, dass jedes Individuum, das Autorität ausübt, von Gott ist, oder dass die Art und Weise, in der ein einzelner Regent Autorität verwirklicht, von Gott ist. Solche, die Autorität üben, können durch und durch böse Menschen sein. Oft ist es so. Sie können die Macht für ihre eigenen Ziele missbrauchen. Die Tatsache aber bleibt bestehen, dass die Autorität, die sie ausüben, von Gott eingesetzt worden ist.
Wenn wir anerkennen, dass die Autorität zu regieren eine Anordnung Gottes ist, kann es nur einen richtigen Weg des Gläubigen geben, damit umzugehen: Er unterwirft sich denen, die in Autorität sind.
Als Fremdlinge und Pilger gehen die Gläubigen durch diese Welt hindurch. Da sie diesen Charakter tragen, ist es vollkommen unpassend, sich in Regierungsgeschäfte einzumischen. Die Erlösten sind aus dieser Welt herausgerufen worden. Sie haben nicht den Auftrag, die Welt, die Christus hinausgeworfen hat, zu verbessern. Es ist auch kein Teil ihrer Aufgabe, sich der Regierung zu widersetzen. Sie haben auch nicht den Auftrag, an Wahlen teilzunehmen oder dabei zu helfen, das zu wählen, was eine bessere Form der Regierung wäre. Ihre einzige Angelegenheit in dieser Hinsicht ist es, sich der Regierung zu unterwerfen.