Behandelter Abschnitt Röm 10,5-8
Glaube – nicht Werke (10,5–8)
„Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: ‚Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben.‘ Die Gerechtigkeit aus Glauben aber spricht so: Sage nicht in deinem Herzen: ‚Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?‘, das ist, um Christus herabzuführen; oder: ‚Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?‘, das ist, um Christus aus den Toten heraufzuführen; doch was sagt sie? ‚Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen‘; das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen“ (10,5–8).
Der Apostel stellt nun die Gerechtigkeit aus dem Gesetz der Gerechtigkeit aus Glauben gegenüber. Es mag uns seltsam erscheinen, dass Paulus einen Beweis bereits in den Schriften von Mose findet, dass der Segen durch Glauben gesichert wird. Der Grundsatz des Gesetzes ist deutlich: Wer „diese Dinge tut“, die durch das Gesetz geboten werden, wird durch dieses Tun leben. Wenn er das Gesetz tut, wird er Leben erhalten durch seine eigene Gerechtigkeit.
Der Gläubige dagegen macht sich bewusst, dass er das Gesetz nicht gehalten hat und nicht halten kann. Und nachdem er darin versagt hat, das Richtige zu tun, kann er sich den Segen auf dieser Grundlage niemals sichern. Auf diese Aussage hin folgt ein bemerkenswertes Zitat aus 5. Mose, um den Weg zu zeigen, den der Glaube nimmt.
In diesem Abschnitt in 5. Mose 30,12-14 schaut Mose auf die Zeit, in der Israel vollkommen versagt hat, was den Grundsatz von Gesetzeswerken betrifft. Sie würden deshalb aus dem Land vertrieben und unter alle Nationen zerstreut werden. Wenn sie sich dann in ihrem Elend zu dem Herrn zurückwenden würden mit ihrem ganzen Herzen, würden sie die Sprache des Glaubens benutzen. Wenn alles auf der Grundlage des Gesetzes verloren ist, wird sich das Volk in der Zukunft wirklich in schlichtem Glauben zu Gott wenden.
Der Glaube sagt nicht: „Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?“. Wir müssen nicht in den Himmel aufsteigen, um Gott zu bitten, uns zu Hilfe zu kommen. Das würde eine Leugnung der Tatsache sein, dass Christus aus dem Himmel längst herniedergekommen ist. Der Glaube sagt auch nicht: „Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?“ Das wäre eine Leugnung der Tatsache, dass Christus in den Tod gegangen ist und aus den Toten auferstanden ist. Da sich Israel auf die eigenen Werke stützte, verwarfen sie diese herrlichen Tatsachen des Evangeliums, dass Christus gekommen und gestorben und aus den Toten auferstanden ist.
Was sagt aber nun der Glaube? Er verwirklicht, dass der Segen nicht auf der Grundlage eigener Werke erwirkt werden kann, sondern nur durch Christus. Das Erhalten des Segens ist daher eine Frage des Bekenntnisses von Christus mit dem Mund als ein Bekenntnis des Glaubens des Herzens. Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.