Behandelter Abschnitt Röm 9,14-15
Israel war Nutznießer der souveränen Gnade Gottes (9,14.15)
„Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! Denn er sagt zu Mose: ‚Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme‘“ (9,14.15).
Das Fleisch wird diesen Argumente entgegensetzen, dass es ungerecht ist, den einen zu erwählen und den anderen nicht. Kann es tatsächlich Ungerechtigkeit bei Gott geben? Das sei ferne!, sagt der Apostel. Um diesen Angriff zu behandeln, verweist der Apostel jetzt auf eine bestimmte Begebenheit in der Geschichte Israels. Darin wird deutlich, dass Gott in souveräner Gnade handelte, wobei Ihm nicht vorgeworfen werden konnte, ungerecht zu handeln.
Paulus ruft die abscheuliche Sünde Israels in Erinnerung, als sie das goldene Kalb gemacht und angebetet hatten. Es kann keinen Zweifel geben, dass diese Tat Israels vollkommen ungerecht war. Sie hatten das erste Gebot übertreten, worauf die Todesstrafe stand. Die Gerechtigkeit hätte sie alle auslöschen können. Aber was tat Gott? Er griff auf seine Souveränität zurück und sagte: „Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme“. Gott handelte somit genau nach dem Grundsatz, über den der Jude sich jetzt beschwerte. Es war also das Prinzip, das Israel damals vor der vollständigen Vernichtung bewahrt hat. Der Jude kann also unmöglich sagen, dass Gott ungerecht ist, wenn Er in souveräner Gnade handelt. Sie selbst waren Nutznießer dieser Handlungsweise Gottes.