Behandelter Abschnitt Röm 8,17-18
Kinder sind Erben – durch Christus (8,17.18)
„Wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden. Denn ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll“ (8,17.18).
Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben. Ein Erbe ist jemand, der ein Erbteil in Aussicht hat. Wenn nun Gläubige die Erben Gottes sind, so sind sie Miterben mit Christus. Daher ist unser Erbteil auch nichts Geringeres als die Herrlichkeit mit Christus. Wie gesegnet ist somit unsere Aussicht. Haben wir den Segen und die Wirklichkeit dieser großen Wahrheiten schon realisiert? Wenn das so wäre, wie anders würden wir übereinander denken. Wir mögen armselig und unwissend und von geringem Wert in den Augen dieser Welt sein. Aber im Licht unseres herrlichen Erbteils sind die höchsten Ehren, die diese Welt Menschen übertragen kann, von keinem Belang. Dabei ist noch nicht einmal offenbar, was wir sein werden.
In der Zwischenzeit werden wir dazu aufgerufen, mit Christus mitzuleiden. Andere Schriftstellen sprechen davon, dass wir für Ihn leiden dürfen durch unser Zeugnis für Ihn. Hier nun geht es um das gemeinsame Teil aller Gläubigen, mit Ihm zu leiden. Das schließt ein, dass wir mit Ihm empfinden, was die Leiden der Welt sind, durch die wir hindurchgehen. Als Er auf dieser Erde lebte, empfand Er in seinem Geist das Leiden und den Schmerz, den Hunger und die Bedürfnisse, die Krankheit und die Nöte, welche die Sünde in diese Welt hineingebracht hat. Unser Herr wurde innerlich bewegt von Mitleid, Er seufzte tief wegen der Herzenshärtigkeit des Menschen. Er weinte über die Sünder. Wenn wir durch den Geist geleitet werden, werden wir in unserem geringen Maß nicht nur mit menschlicher Sympathie empfinden, sondern mit göttlichem Mitleid, wie auch Er empfunden hat.
Wir gehen durch eine Welt, die Christus verworfen hat – eine Welt voller Vergänglichkeit, Sünde und Leiden. Die Konsequenz aus der Kenntnis Gottes als unserem Vater und der Segen der Herrlichkeit, die vor uns liegt, gibt uns ein umso tieferes Bewusstsein der Leiden und des Elends dieser Welt, durch die wir hindurchgehen. Aber die Leiden der gegenwärtigen Zeit sind nicht wert, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die vor uns liegt. Denn die Leiden sind vorübergehend, die Herrlichkeit dagegen ist ewig.