Behandelter Abschnitt Röm 7,18-19
Das Fleisch ist unverbesserlich
„Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht“ (7,18).
Zweitens wird in diesem Kampf, das Richtige zu tun und Sünde durch gesetzliche Anstrengungen zu überwinden, eine weitere wichtige Wahrheit gelernt. Ich entdecke das unverbesserliche Böse des Fleisches. Wie der Apostel sagt: „Ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt“. Er sagt nicht: „Ich tue nichts Gutes“, sondern: „In mir . . . wohnt nichts Gutes“. Es geht hier also um eine Frage im Blick auf das, was ich bin, nicht im Blick auf das, was ich tue. Tatsächlich kann das Fleisch viele moralisch gute Dinge tun. So ist das Leben in diesem Fall, den Paulus beschreibt, zweifellos tadellos. Das Versagen liegt in der Begierde und dem, was innerlich ist. „Im Fleisch“ ist ein Ausdruck, der in der Schrift den gefallenen Zustand eines Menschen beschreibt, der durch die alte Natur regiert wird, die mit Adam verbunden ist. Adam war im Fleisch unschuldig und ohne Sünde. Der Herr Jesus war ebenso im Fleisch, aber ohne Sünde. Durch den Sündenfall kam das Fleisch oder die Natur des Menschen unter die Herrschaft der Sünde, so dass das Fleisch ein sündiges Fleisch wurde (vgl. Röm 8,3).
Bei diesem Kampf, das Richtige zu tun, entdecken wir, dass es trotz all unserer Anstrengungen keine Veränderung gibt. Begierde über Begierde kommt im Herzen auf und zeigt, dass die alte Natur vorhanden und unverbesserlich ist. Wir entdecken nicht nur, dass im Fleisch viel Böses vorhanden ist, sondern dass im Fleisch überhaupt nichts Gutes ist. So werden wir zu dem Punkt gebracht, uns selbst zu verabscheuen.
Die Kraftlosigkeit des Fleisches
„Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, [finde ich] nicht. Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ (7,18.19).
Drittens lernen wir in diesem Kampf eine weitere, ernste Wahrheit: Wir haben keine Kraft. Das ist vielleicht die schwierigste und demütigendste Wahrheit, die es zu lernen gilt.emand hat gesagt, dass diese Lektion viel demütigender ist als die Tatsache anzuerkennen, dass man bestimmte schlimme Sünden als Unbekehrter in der Vergangenheit getan hat. So kommt hier nicht die Frage auf, was ich war, bevor ich Christus kennenlernte, sondern was ich jetzt bin, wo ich so handle.
Die Lektion, keine Kraft in uns selbst zu besitzen, um mit dem Fleisch fertig zu werden, wird nur durch unsere vergeblichen Anstrengungen gelernt, das Fleisch zu überwinden. Wenn wir erkennen, dass diese Begierde, dieser Stolz, diese Eitelkeit falsch ist und überwunden werden muss, gehen wir an die Arbeit mit Gebeten, dem Studium des Wortes und anderen religiösen Übungen, um dieses Böse zu überwinden.
Im Ergebnis erkennen wir, das wir uns selbst ermüden mit vergeblichen Anstrengungen, bis wir zum Schluss dahin kommen zu sagen: „Das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht. Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ So lernen wir, dass wenn der Sieg von unseren eigenen Anstrengungen abhinge, wir vollkommen unterliegen würden, da wir kraftlos sind. Es ist nicht nur wahr, dass es im Fleisch nichts Gutes gibt, sondern wir besitzen nicht einmal Kraft gegen das Fleisch. Wenn wir uns selbst und unseren Anstrengungen überlassen sind, sind wir wirklich die elendsten aller Menschen, denn unser Fall ist hoffnungslos.