Behandelter Abschnitt Röm 5,19-21
Die Gnade führt zum ewigen Leben durch Jesus Christus (5,19–21)
„Denn so wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden. Das Gesetz aber kam daneben ein, damit die Übertretung überströmend würde. Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn“ (5,19-21).
Wenn der vorhergehende Vers zeigt, dass die Tragweite des Gehorsams Christi im Blick auf alle ist, zeigt uns dieser Vers, dass die tatsächliche Anwendung sich auf diejenigen beschränkt, die eine echte Beziehung zu Christus besitzen. Durch Adams Ungehorsam werden die vielen (d. h. alle Menschen) mit ihm versetzt in die Stellung von Sündern. Durch den Gehorsam Christi am Kreuz werden die vielen (das sind alle Gläubigen) in die Stellung von Gerechten gesetzt.
Zudem machte das Gesetz die Übertretung überströmend. Indem es verbot zu sündigen, regte es die Sünde geradezu an. Darüber hinaus fügte es zu dem Bösen der Sünde noch hinzu, dass die Sünde zu einer Übertretung wurde. In gleicher Weise finden wir, dass dort, wo die Sünde überströmend wurde, die Gnade noch überreichlicher geworden ist. Die Sünde führt durch ihre Herrschaft der Gesetzlosigkeit zum Tod. Die Gnade dagegen führt, indem sie durch Gerechtigkeit oder das Tun des Willens Gottes herrscht, zum ewigen Leben. Hier wird das ewige Leben in seiner Fülle in Herrlichkeit gesehen als das Ziel des Weges der Gerechtigkeit, im Gegensatz zu dem Tod, der am Ende eines Weges der Sünde oder Gesetzlosigkeit steht.