Joh 15,6: Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
In Vers 6 werden wir mit der ernsten Sache der toten Rebe bekannt gemacht, dem bloßen Bekenner, der nur den Namen Christi annimmt, aber keine lebendige Verbindung mit Ihm hat. Ein solcher kann keine Frucht hervorbringen. Der im Bild gebrauchte Weingärtner gibt sich nicht persönlich mit der toten Rebe ab, dies tun andere. Auch der Vater beschäftigt sich nicht mit dem frucht- und leblosen Bekenner, sondern unter der Regierung Gottes führen seine Beauftragten sein Gericht an ihm aus. In diesem Fall wird die Rebe nicht weggenommen, sondern hinausgeworfen, sie verdorrt und man wirft sie ins Feuer und sie verbrennt. Ist nicht Judas ein ernstes und Furcht einflößendes Beispiel einer verdorrten Rebe? Aber die, mit denen der Herr redete, waren lebendig mit Ihm verbunden, denn sonst hätte Er nicht sagen können: „Ihr seid rein.“ Aus diesem Grund lauten auch seine Worte nicht: „Wenn ihr nicht in mir bleibet“, sondern: „Wenn jemand nicht in mir bleibet“. Die Sprechweise ist geändert, um den Gedanken auszuschließen, dass ein wahrer Jünger hinausgeworfen und verbrannt werden könnte.