Behandelter Abschnitt Joh 13,6-7
Joh 13,6.7: Er kommt nun zu Simon Petrus, und der spricht zu ihm: Herr, du wäscht meine Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach verstehen.
„Er kommt nun zu Simon Petrus.“ Wenn die andern den Dienst des Herrn in staunendem Schweigen annehmen, schüttet Petrus, getrieben von seinem ungestümen Charakter, alle seine Gedanken aus. Dreimal redet er, und jedes Mal offenbart sich seine völlige Unkenntnis bezüglich der Gedanken seines Herrn. Seine erste Äußerung missbilligt den niedrigen Dienst des Herrn; seine zweite Äußerung weist ihn völlig ab; mit seiner letzten Äußerung unterwirft er sich in impulsiver Art diesem Dienst, aber in einer Weise, die ihn all seiner tiefen Bedeutung berauben würde. Doch, wie jemand gesagt hat: „Wenn wir schon durch die Fehler der Jünger ermahnt werden, so belehren uns noch viel mehr die Antworten, mit denen sie berichtigt werden.“ Aus der Antwort des Herrn erkennen wir die tiefe geistliche Bedeutung dieser letzten Handlung seines Dienstes.
Für Petrus war es unbegreiflich, dass der Herr der Herrlichkeit sich bücken sollte, um diese abirrenden Füße zu waschen. Daher ist seine erste Äußerung ein mit Staunen vermischter Protest: „Herr, du wäschst meine Füße?“ Der Herr antwortet: „Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach verstehen.“ Damit erfahren wir, dass es im Augenblick den Jüngern nicht möglich war, die geistliche Bedeutung der Handlung des Herrn zu erkennen. Danach, wenn der Geist gekommen ist, wird alles klarwerden. Das zeigt uns deutlich, dass dieser Dienst nicht getan wurde, wie oft gesagt wird, um uns durch eine Tat tiefster Demut vonseiten des Herrn eine Lektion in Demut zu geben. Dann hätte Petrus nicht auf einen späteren Tag zu warten brauchen, um die Demut dieser Handlung zu erkennen. Gerade seine Worte zeigen, dass ihm damals vor allem die Demut des Herrn bewusst war.