Joh 3,15: … auf dass jeder, der an ihn glaubt, [nicht verloren gehe, sondern] ewiges Leben habe.
Nachdem der Sohn des Menschen erhöht wurde, kann die gute Nachricht verkündet werden, dass „jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“. Wir als gefallene Menschen befanden uns in einem sündigen Zustand, und es war unser Los, verlorenzugehen. Die Wirkung des Werkes Christi – seine Erhöhung – für alle, die glauben, ist ewiges Leben. Der Gläubige tritt in die neuen und himmlischen Beziehungen des Sohnes des Menschen ein.
In diesem Abschnitt wird uns das Evangelium von Gottes Seite aus
vorgestellt. Es ist mehr die gute Nachricht von der Liebe und den
Absichten des Herzens Gottes als die gute Nachricht, die unser Bedürfnis
stillt. In dem Auftrag, den die Jünger erhalten (wie in Lukas 24
berichtet wird), werden sie unterwiesen, Buße und Vergebung der Sünden
im Namen Christi unter allen Nationen zu predigen. Das ist die Botschaft
für die ersten Bedürfnisses eines bußfertigen Sünders: die Vergebung der
Sünden. In der Apostelgeschichte ist dies der Schwerpunkt aller
Predigten, von denen wir lesen (siehe
An dieser Stelle des Kapitels ist die Souveränität Gottes herausragend, und das Evangelium wird von Gottes Seite aus in all seiner Größe vorgestellt. Die erste Sorge des Menschen ist, dass er gesündigt hat, und Gott in seiner Gnade kommt dem entgegen, indem Er die Vergebung der Sünden durch den Tod und die Auferstehung Christi verkündet. Aber hinter den begangenen Sünden steht der Mensch, der die Sünde getan hat. In diesem Menschen ist absolut nichts Gutes. Die Heiligkeit Gottes verlangt deshalb, dass dieser Mensch im Gericht vollständig sein Ende findet.
Darüber hinaus wurde das Todesurteil, das auf diesem Menschen lag, nur auf dem Kreuz ausgeführt. Der Aspekt des Kreuzes, der uns hier vorgestellt wird, ist der, von dem schon die eherne Schlange spricht. Wenn die Kinder Israel auf die eherne Schlange sahen, erblickten sie darin die Ähnlichkeit mit dem, was in ihnen die Ursache für alles Übel war. Wir haben also das Vorrecht, zurück zum Kreuz zu schauen und Christus zu sehen, „indem er (Gott), seinen eigenen Sohn in Gleichheit des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleische verurteilte“ (Röm 8,3). Dort wurde Er zu dem gemacht, was wir waren, um das Gericht zu tragen, durch das wir hätten gehen müssen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch und befindet sich unter Gericht; und das Gericht über all das, was wir nach dem Fleisch nach sind, wurde für den Gläubigen am Kreuz getragen.
So wie dieser Aspekt des Kreuzes über das Tragen von Sünden hinausgeht, geht auch die Segnung für den Gläubigen weit über die Vergebung der Sünden hinaus. Es ist nicht nur so, dass dem verurteilten Leben ein Ende gemacht wurde, sondern dass ein neues Leben hineingebracht wurde – das ewige Leben – ein Leben, das darin besteht, Beziehungen zu göttlichen Personen zu genießen. Wie wir diese Beziehungen praktisch genießen, erfahren wir in Johannes 4: durch den Geist als das lebendige Wasser, das ins ewige Leben quillt. Darüber hinaus kann diese große Segnung nicht auf die Juden beschränkt sein, sie gilt auch für die Nationen. Deshalb heißt es: „Jeder, der an ihn glaubt“.