Joh 1,4: In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Wenn Vers 3 von dem spricht, was durch das Wort geworden ist, erfahren wir in Vers 4, was in dem Wort ist: „In ihm war Leben.“ Mit dieser Aussage gelangen wir von der Beziehung des Wortes zum gesamten geschaffenen Universum, zu seiner Beziehung zu den Menschen. Demnach kann es sich bei dem „Leben“, von dem hier die Rede ist, nicht um das natürliche
Leben aus der Schöpfung handeln. Zweifellos ist das Wort, als der Schöpfer, die Quelle des natürlichen Lebens, welches, wenn es gegeben wird, sei es in Pflanzen oder Tieren, sich selbst vermehrt. Hier ist mit Leben göttliches Leben gemeint, welches das Licht der Menschen wird, die bereits natürliches Leben haben. Das Leben kann anderen mitgeteilt werden, das Leben wurde jedoch niemals dem Wort mitgeteilt – „in ihm war Leben“.
Dieses Leben war das Licht der Menschen. Der Herr kann sagen: „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12). Das Leben in dem Wort war die vollkommene Offenbarung des unsichtbaren Gottes gegenüber dem Menschen. Das natürliche Licht offenbart nicht das Herz Gottes. Auch das Licht des Verstandes kann Gott nicht finden, sondern nur das Licht des Lebens in dem fleischgewordenen Wort kann Gott kundmachen.