Behandelter Abschnitt Mk 7,31-37
Markus 7,31-37. In der abschliessenden Begebenheit finden wir den Herrn wieder in Galiläa, unter seinem Volk Israel. Sie bringen einen Tauben zu Ihm, der schwer redete. Der Mann stellt in treffender Weise den Zustand dar, zu dem die Sünde das Volk heruntergebracht hat. Christus ist in ihrer Mitte mit Gnade und Kraft, um ihren Bedürfnissen zu begegnen. Aber die Sünde hat sie so verblendet, dass das Volk als Ganzes sich die heilende Wirksamkeit, die in Christus gefunden wird, nicht zu Nutzen machen kann.
Trotzdem kann ihre Sünde sein Herz voll Liebe nicht ändern. Deshalb schickt Er keinen weg, der Ihn nötig hat. Wenn Er schon eine Frau aus den Nationen nicht wegschickt, dann wird Er auch eine Bitte für einen Juden in Not nicht abweisen. Aber indem Er Gnade austeilt, hält Er in beiden Fällen die Wahrheit aufrecht. So lesen wir: «Er nahm ihn von der Volksmenge weg für sich allein.» Dass sie Ihn verwerfen, ist Ihm nicht gleichgültig. Wenn Er in ihrer Mitte wirkt, geschieht es aufgrund ihrer Bedürfnisse, und nicht, weil sie Juden sind. Die Sünde hat Juden und Heiden auf das gleiche Niveau gestellt, und die Gnade kann beide aufgrund ihrer Notlage segnen.
Indem der Herr Gnade erwies, schaute Er zum Himmel auf und seufzte. Er handelte immer in Abhängigkeit vom Vater und in Übereinstimmung mit der Gesinnung des Himmels. Wenn die Sorgen der Erde sein Herz brachen, so wurde Er durch den Himmel aufrecht gehalten. Das gilt auch für uns. Wenn die Sorgen der Erde unseren Geist niederdrücken, mögen wir wohl seufzen. Aber zu oft seufzen wir, ohne zum Himmel aufzublicken, und so werden wir entmutigt und beschwert.
Wenn wir um uns her blicken, seufzen wir. Schauen wir aber auf zum Himmel, werden wir gestützt. Nachdem Er den Mann geheilt hatte, gebot Er ihnen, dass sie es niemand sagen sollten. Er war hier der vollkommene Diener. Er wollte seine wirksame Kraft und seine Gnade nicht dazu benutzen, sich selbst zu erhöhen. Seine Gesinnung war, sich selbst zu nichts zu machen. Aber Er konnte nicht verborgen bleiben. Das Volk erstaunte überaus und sagte: «Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören als auch die Stummen reden.»