Markus 4,21. Aus dem zweiten Gleichnis lernen wir, dass der, der den guten Samen des Wortes im Herzen aufgenommen hat, befähigt und verantwortlich ist, ein Zeuge vor Menschen zu sein. Das, was Frucht für Gott ist, wird zum Licht für den Menschen. Das Leuchten des Lichts ist nicht die Frage einer Gabe, noch die Ausübung einer Gabe im Predigen und Lehren, sondern vielmehr das neue Leben, das etwas von Christus zum Ausdruck bringt. Wir sollten Christus ähnlich sein, «untadelig und lauter, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt» (Phil 2,15).
Der Herr warnt uns vor den Hinderungsgründen, die die wirksame Entfaltung des Samens hemmen. So kann auch das Licht im Ausstrahlen zu anderen behindert werden, obwohl das Wort ein wirkliches Werk im Herzen zustande gebracht hat. Ebenso wie der Same durch die Sorgen dieses Lebens oder den Betrug des Reichtums erstickt werden kann, so kann auch das Licht durch zweierlei Dinge verdunkelt werden. Einerseits kann unser Leben in unserer täglichen Beschäftigung völlig aufgehen, was durch den Scheffel angedeutet wird. Anderseits besteht die Gefahr, dass wir nur unsere Bequemlichkeit suchen, was uns im Bett dargestellt wird. Der Christ wird nicht als das Licht, sondern als der Lichtträger gesehen. Christus ist das Licht, der Christ ist das Lampengestell, der Lichtträger.