Behandelter Abschnitt Mk 1,4-8
Markus 1,4-8. Das dritte Zeugnis über die Herrlichkeit des vollkommenen Dieners haben wir von Johannes, seinem Vorläufer. Einerseits bezeugt er den sündigen Zustand des Menschen und die Notwendigkeit der «Buße zur Vergebung der Sünden». Anderseits legt er Zeugnis ab von der Herrlichkeit des Einen, der in demütiger Gnade als Knecht gekommen ist, um den Bedürfnissen der Menschen zu begegnen. Er stellt sich in der Wüste auf; «und das ganze jüdische Land ging zu ihm hinaus und alle Bewohner von Jerusalem». Jahrhunderte früher hatte der Herr zu dem Propheten gesagt: «Siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und zu ihrem Herzen reden» (Hos 2,16). Es war, wie jemand gesagt hat: In der schönen, blühenden Stadt konnte Er nicht zu ihrem Herzen reden. Aber er lockte sie in die unfreundliche, unfruchtbare und öde Wüste, um dort zu ihrem Gewissen zu reden und das Herz zu gewinnen. Heute schlägt Gott oft diesen Weg ein, sowohl mit Sündern als auch mit Gläubigen. Wir suchen Behaglichkeit und Bequemlichkeit und finden dabei zu oft, dass unsere Herzen kalt und gleichgültig werden. Dann platzt der Herr mit Kummer und Prüfung herein, um zu unseren Herzen zu reden und unsere Blicke auf sich zu ziehen.
Um sich an das Gewissen zu wenden, zeigt Johannes, dass unsere Sünden die schöne Schöpfung in eine moralische Wüste verwandelt und den Menschen von Gott getrennt haben. Seine Lebensweise, getrennt von der Welt, stand in Übereinstimmung mit seinem Zeugnis. Vor allem zeugte er von der Herrlichkeit des Einen, der im Begriff stand zu kommen. Wenn der Eine, der «es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein», sich herabneigte, um Mensch zu werden und Knechtsgestalt anzunehmen, freute sich Johannes, der grösste unter den Propheten, anzuerkennen, dass ein grösserer Diener gekommen war, dessen er nicht würdig war, Ihm gebückt den Riemen seiner Sandalen zu lösen. Johannes mochte zwar mit Wasser taufen und durch dieses Zeichen des Todes das Volk von seiner Verbindung mit einer verdorbenen Welt lösen, Jesus aber würde mit Heiligem Geist taufen. Diese göttliche Person ist das Siegel dafür, dass die Gläubigen von nun an Christus angehören in einer neuen Welt.