Behandelter Abschnitt Hag 2,6-9
Hag 2,6-9: Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Noch einmal, eine kurze Zeit ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer und das Trockene. Und ich werde alle Nationen erschüttern; und das Ersehnte aller Nationen wird kommen
, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der HERR der Heerscharen. Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht der HERR der Heerscharen. Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste, spricht der HERR der Heerscharen; und an diesem Ort will ich Frieden geben, spricht der HERR der Heerscharen.
Nachdem dem Überrest die Herrlichkeit des Hauses in der Vergangenheit ins Gedächtnis zurückgerufen wurde und sie an ihre Hilfsquellen in der Gegenwart erinnert wurden, gibt ihnen nun das Wort Gottes durch den Propheten weitere Ermunterung, indem er ihre Gedanken auf das zukünftige Kommen Christi und auf die Macht und Herrlichkeit seiner Erscheinung hinlenkt. Im Augenblick schien das Werk in Verbindung mit dem Hause Gottes „wie nichts“, verglichen mit seiner Herrlichkeit in der Vergangenheit. Doch der Glaube wird ermuntert, ihr Werk in Beziehung mit der kommenden Herrlichkeit zu betrachten. Christus – der Ersehnte aller Nationen – wird kommen und dann werden all die großen Werke der Menschen, die heute so imposant aussehen, erschüttert werden. Die Errichtung des Königreiches Christi wird durch das Gericht und die Beiseitesetzung der Reiche der Menschen eingeleitet werden. Dann wird das Haus Gottes mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt sein und die letzte Herrlichkeit wird größer sein als die erste.
In den Tagen des Überrestes sahen die Weltreiche sehr imposant aus und das Werk des Überrestes in Verbindung mit dem Hause Gottes schien sehr unbedeutend zu sein; doch was auch immer die äußere Erscheinung gewesen sein mochte, in Wirklichkeit war der Überrest mit einem Werk beschäftigt, das bestehen bleiben und das sich mit all der Herrlichkeit Gottes entfalten würde, und zwar zu einer Zeit, wenn die mächtigsten Weltreiche zu Staub zerbröckelt und verschwunden sein werden. An diesem herrlichen Tag wird gesehen werden, dass dieser schwache Überrest in den Tagen seiner größten Kraftlosigkeit in Wirklichkeit mit den mächtigen Vorsätzen Gottes verbunden war, die im Begriff standen in Herrlichkeit geoffenbart zu werden.
Der Apostel Paulus gebrauchte diese Prophezeiung zu unserem Trost und unserer Ermunterung, um das Volk Gottes in unseren Tagen auf dem Pfad des Glaubens aufrechtzuerhalten. Er erinnert uns, dass die sichtbaren Dinge, die in der heutigen Welt so imposant sind, Dinge sind, die erschüttert werden können und darum beseitigt werden. Doch das Volk Gottes steht mit einem unerschütterlichen Königreich in Verbindung, darum sagt er: „Lasst uns Gnade haben, durch welche wir Gott wohlgefällig dienen mögen mit Frömmigkeit und Furcht“ (Heb 12,25-29). Wenn wir für Gott in Übereinstimmung mit seinem Vorsatz tätig sind und Ihm dienen, so wird unser Werk, wie schwach es auch erscheinen mag, bestehen bleiben, selbst wenn die ganze Erde weggetan sein wird.
Wenn wir im Licht der Wahrheit des Hauses Gottes und somit unserer Berufung gemäß würdig wandeln, so wird dies für die Welt nichts Aufsehenerregendes sein, und in diesen Tagen des Verfalls mag es sogar die Verachtung und Schmach vieler aus dem Volke Gottes zur Folge haben, die die Gemütlichkeit und den Prunk der religiösen Systeme des Menschen bevorzugen. Doch am Tag der kommenden Herrlichkeit wird gesehen werden, dass, obwohl sie nur wenig Kraft hatten, sie in Übereinstimmung mit dem Vorsatz Gottes waren und sie deshalb an diesem herrlichen Tag einen ehrenvollen Platz als Säulen im Tempel Gottes haben werden (Off 3,12).
Die vierte Botschaft (Kapitel 2,10-19)
Die vierte Botschaft beinhaltet eine sehr wichtige Wahrheit, so dass wir gut daran tun, wenn wir sie beherzigen. Sie zeigt deutlich, dass der Ursprung alles Versagens beim Überrest jener Tage als auch beim Volke Gottes unserer Tage auf einen tiefen moralischen Zustand zurückgeführt werden kann. Mit anderen Worten, wir werden ermahnt, dass äußere Aktivität im Dienst für den Herrn nicht fruchtbringend sein wird, es sei denn, dass sie mit einem richtigen moralischen Zustand gepaart ist.
Im Weiteren lernen wir, dass dieser moralische Zustand nur durch eine Absonderung von den Dingen, von denen wir wissen, dass sie dem Wort entgegen sind, aufrechterhalten werden kann. In jenen Tagen konnte der Überrest dieses Werk Gottes nur richtig ausführen, wenn sie sich von den Dingen, die nach dem Gesetz unrein waren, fernhielten. Heute, inmitten des Verderbens der Christenheit hat der Gläubige, der den Namen des Herrn anruft, von Ungerechtigkeit abzustehen und sich von jedem Gefäß zur Unehre zu reinigen, wenn er„nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werke bereitet“ sein will.