Behandelter Abschnitt Dan 11,29-35
Nachdem er das Land der Zierde in Besitz genommen hat, würde er den König des Südens angreifen, wobei er auf ein mächtiges Heer stoßen würde. Dennoch würde der König des Südens eine Niederlage erleiden, da der König des Nordens Pläne gegen ihn ersinnen und seine Anhänger bestechen würde. Diese beiden Könige würden sich treffen und versuchen, sich gegenseitig an demselben Tisch zu betrügen. Der König des Nordens würde mit großem Reichtum in sein Land zurückkehren, wobei er in seinem Herzen beschlossen haben würde, keine der Vereinbarungen einzuhalten, die er mit dem König des Südens oder dem Volk Gottes getroffen hat.
„Zur bestimmten Zeit wird er wiederkehren und gegen den Süden ziehen, aber es wird zuletzt nicht sein wie im Anfang. Denn Schiffe aus Kittim werden gegen ihn kommen; und er wird verzagen und umkehren, und er wird gegen den heiligen Bund ergrimmen und handeln: Er wird umkehren und sein Augenmerk auf diejenigen richten, die den heiligen Bund verlassen. Und Streitkräfte von ihm werden dastehen; und sie werden das Heiligtum, die Festung, entweihen und werden das beständige Opfer abschaffen und den verwüstenden Gräuel aufstellen. Und diejenigen, die gottlos handeln gegen den Bund, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und handeln. Und die Verständigen des Volkes werden die Vielen unterweisen, aber sie werden fallen durch Schwert und Flamme, durch Gefangenschaft und Raub, eine Zeit lang. Und wenn sie fallen, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden; und viele werden sich ihnen mit Heuchelei anschließen. Und von den Verständigen werden einige fallen, damit sie geläutert und gereinigt und weiß gemacht werden bis zur Zeit des Endes; denn es verzögert sich noch bis zur bestimmten Zeit“ (11,29–35).
Schließlich würde der König des Nordens den König des Südens erneut angreifen. Bei diesem Angriff würde eine westliche Macht ihm entgegentreten. Die Schiffe aus Kittim kommen gegen ihn – eine Flotte des Römischen Reiches. Wegen der Durchkreuzung seiner Pläne durch diesen neuen Feind würde er gezwungen sein, sich mit Entrüstung aus dem Süden zurückzuziehen. Seine Verärgerung würde er offensichtlich an den Juden auslassen. Von der Mitte von Vers 30 bis zum Ende von Vers 35 finden wir in großer Ausführlichkeit die Handlungen dieses niederträchtigen Mannes in Bezug auf die Juden und ihr Land beschrieben. Zu diesen Ereignissen haben diese historischen Einzelheiten hingeführt, da sie die Feindseligkeit der Menschen gegen Gott und sein Volk darlegen – eine Feindschaft, deren schrecklichem Höhepunkt sich der Jude in den letzten Tagen ausgesetzt sehen wird.
In den Tagen dieses schändlichen Königs werden, wie in den letzten Tagen, Abtrünnige unter den Juden gefunden werden – solche, die „das Heiligtum, die Festung, entweihen“. Auf diese Menschen wird er „sein Augenmerk . . . richten“ und „durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten“. Während er eine Zeit lang mit seiner Verdorbenheit Erfolg hat, wird er Macht besitzen, die er benutzen wird, um das Heiligtum zu entweihen, das beständige Opfer abzuschaffen und ein Götzenbild im Tempel aufzustellen.
Trotz allem wird es in dieser schrecklichen Zeit das Volk geben, „das seinen Gott kennt“. Dieses wird stark sein und für seinen Gott handeln und viele in den Wegen und Gedanken Gottes unterweisen. In der Folge wird es viele Tage lang Verfolgung, Gewalt und Gefangenschaft erleiden müssen. Doch in all seinem Leid wird ihm geholfen werden. All dies wird Gott zulassen, um es im Hinblick auf den Lohn und die Ehre, die am Ende kommen wird, zu erproben und zu prüfen, denn das Ende ist von Gott festgesetzt und wird gewiss kommen.
Die führenden Ereignisse, die in dieser Prophetie vorhergesagt werden, werden mit einer solchen Präzision angegeben, dass es einfach ist, ihre exakte Erfüllung in der weltlichen Geschichte zu sehen und sogar die Namen der verschiedenen Akteure und die Daten und Orte ihrer Siege und Niederlagen zu nennen. Darüber hinaus werden die letzten Ereignisse in dieser Prophezeiung, die in den Versen 21 bis 35 dargestellt werden und die Handlungen des niederträchtigen Antiochus Epiphanes beschreiben, besonders ausführlich dargestellt. Der Grund dafür ist, dass sie nicht nur die mit dem Volk Gottes in Verbindung stehende Geschichte vorstellen, die sich bereits erfüllt hat, sondern mit großer Genauigkeit die noch größeren Leiden beschreiben, die das jüdische Volk in den zukünftigen Tagen der großen Drangsal durchleben wird.