Uns wird der Effekt mitgeteilt, den das Gesicht auf Daniel und seine Begleiter hatte. Die Männer, die bei Daniel waren, sahen die Vision nicht, doch sie fühlten die Gegenwart seines himmlischen Daseins und, mit Schrecken erfüllt, flohen und verbargen sie sich. Daniel wird von Furcht überfallen, als er in Gegenwart des Engels allein gelassen wird, und fällt zu Boden, wobei er in tiefem Schlaf Erleichterung findet. In dieser Haltung berührt ihn die Hand des Engels und er wird auf seine Knie und seine Handflächen gebracht. Dann spricht der Engel und versichert ihm, dass er vielgeliebt ist, und er wird befähigt, aufrecht zu stehen, wenn auch zitternd. Somit wird er in Gegenwart dieses göttlichen Wesens freigesetzt, Botschaften Gottes zu hören.
„Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden; und um deiner Worte willen bin ich gekommen“ (10,12).
Bevor der Engel Daniel die besonderen Wahrheiten darlegt, für deren Überbringung er gesendet worden war, hebt der Engel den Schleier, der das Sichtbare vom Unsichtbaren trennt und gibt uns in einem einzigartigen Abschnitt einen Einblick in die Handlungen spiritueller Wesen, ob gut oder böse, die sich hinter so vielem abspielen, was in der Menschenwelt stattfindet. „Wenn es Konflikte auf der Erde gibt, resultieren sie aus höheren Konflikten – die Kämpfe der Engel mit diesen bösen Wesen, den Werkzeugen Satans, die ständig versuchen, die Ratschlüsse Gottes für diese Erde zu durchkreuzen.“
Wir wissen, dass die Engel in besonderer Weise die Beschützer des Volkes Gottes sind, „ausgesandt zum Dienst um derer willen, die die Errettung erben sollen“ (Heb 1,14). Hier lernen wir außerdem, dass sie die Ausführer des Willens Gottes hinter all seinen guten Handlungsweisen unter den Menschen sind – und während sie ihren Auftrag ausführen, werden sie von bösen geistlichen Wesen bekämpft.
Wir haben zudem in dieser Szene die tröstende Zusage, dass Gott den Übungen und Gebeten seines Volkes nicht gleichgültig gegenübersteht. Von dem ersten Moment an, als Daniel sein Herz darauf gerichtet hatte, die Gedanken Gottes zu verstehen und sich selbst vor Gott zu demütigen, wurde sein Gebet erhört. Wir mögen uns über andere ärgern und gegen ihre Bosheiten eifern, aber wenn unsere Gebete wirkungsvoll sein sollen, müssen wir uns wie Daniel in der Gegenwart Gottes demütigen.