„Und“, so schließt er, „wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten wird?“
Nun ist der König in seiner Bosheit einen Schritt weiter gegangen. Indem er das Bild aufgestellt hatte, hatte er bereits die Rechte Gottes beiseitegesetzt, dem allein Anbetung gebührt. Doch jetzt widersetzt er sich Gott offen, indem er sich Allmacht anmaßt. Wenn Menschen dies tun, ist ihre Niederlage nicht weit, denn der Kampf besteht nun nicht länger zwischen diesen jüdischen Gefangenen und dem irdischen König der Könige, sondern zwischen Nebukadnezar und dem Gott der Götter. Der König hatte offensichtlich grenzenloses Vertrauen in sich selbst und urteilte über Gott nach der Vorstellung über seine eigenen Götter, die er mit geringem Respekt behandelte – andernfalls wäre seine Wortwahl sicherlich gemäßigter ausgefallen.
„Sadrach, Mesach und Abednego antworteten und sprachen zum König: Nebukadnezar, wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern“ (3,16).