Behandelter Abschnitt Dan 3,8-12
Die Missachtung des menschlichen Gewissens (Verse 8–12)
„Deswegen traten zur selben Zeit chaldäische Männer herzu, die die Juden anzeigten. Sie hoben an und sprachen zum König Nebukadnezar: O König, lebe ewig! Du, o König, hast den Befehl gegeben, dass jedermann, der den Klang des Horns, der Pfeife, der Zither, der Sambuke, der Laute und der Sackpfeife und aller Art von Musik hört, niederfallen und das goldene Bild anbeten solle; und wer nicht niederfällt und anbetet, der solle in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Nun sind jüdische Männer da, die du über die Verwaltung der Landschaft Babel bestellt hast: Sadrach, Mesach und Abednego; diese Männer, o König, achten nicht auf dich. Deinen Göttern dienen sie nicht, und das goldene Bild, das du aufgerichtet hast, beten sie nicht an“ (3,8–12).
Das Bild und seine Weihung setzen nicht nur die Rechte Gottes beiseite, sondern trampeln auch das menschliche Gewissen nieder. Indem der König dies tat, begab er sich außerhalb des Kreises seiner eigenen rechtmäßigen Autorität und drang in das Machtgebiet Gottes ein. Dies lenkt das Augenmerk auf gewisse gottesfürchtige Männer, die Gott mehr gehorchen als den Menschen, koste es was es wolle. Es werden gewisse Juden gefunden, die zwar bereit sind, dem König in seinem eigenen Machtbereich zu gehorchen, den Gehorsam jedoch vehement ablehnen, wenn er sich der Rechte Gottes bemächtigt.
Die Feinde dieser gottesfürchtigen Männer sind hoch erfreut, eine Gelegenheit zu finden, sie vor dem König zu verunglimpfen und nähern sich Nebukadnezar mit schmeichelnden Worten. Sie erinnern den König an den von ihm erlassenen Befehl und die Strafe, die er für Ungehorsam verhängt hatte. Dann setzen sie den König darüber in Kenntnis, dass drei führende Männer den König und seine Götter missachten und sich geweigert haben, das Bild anzubeten. Sie erinnern den König daran, dass er selbst diese Männer in die hohe Position, in der sie waren, eingesetzt hatte und dies nun die Art sei, auf die sie dem König dies vergalten. Sie heben hervor, dass sie nicht einfach der breiten Masse angehören, sondern über die Verwaltung der Hauptprovinzen gesetzt sind – eine Tatsache, die ihr Vergehen in den Augen des Königs vergrößern würde.