Behandelter Abschnitt Dan 3,4-7
Nachdem er sein Bild aufgestellt hat, versammelt der König die politischen Führer seines Königreichs, die Fürsten des Königshauses, die militärischen Führer, die Gesetzeskundigen, die Schatzmeister und die Rechtsgelehrten – alle müssen bei der Einweihung des Bildes anwesend sein.
„Und der Herold rief mit Macht: Euch wird befohlen, ihr Völker, Völkerschaften und Sprachen: Sobald ihr den Klang des Horns, der Pfeife, der Zither, der Sambuke, der Laute, der Sackpfeife und aller Art von Musik hören werdet, sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der König Nebukadnezar aufgerichtet hat. Und wer nicht niederfällt und anbetet, der soll sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Darum, sobald alle Völker den Klang des Horns, der Pfeife, der Zither, der Sambuke, der Laute und aller Art von Musik hörten, fielen alle Völker, Völkerschaften und Sprachen nieder und beteten das goldene Bild an, das der König Nebukadnezar aufgerichtet hatte“ (3,4–7).
Dann wird von einem Herold der Befehl ausgerufen, dass in Begleitung der die Sinne ansprechenden Musik augenblicklich jeder niederfallen und das Bild anbeten solle. Nichtbeachtung des Befehls würde mit einem unmittelbaren und schrecklichen Tod bestraft werden. Wer diesem Befehl nicht gehorcht, „der soll sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden“.
Aus menschlicher Sicht war dies eine sehr einfache Religion. Alles, was sie erforderte, war ein einfacher Akt der Niederwerfung vor dem Bild und die Angelegenheit war erledigt. Eine solche Religion war beeindruckend passend für die gefallene Natur des Menschen – ein prachtvolles Bild, das das Auge anspricht, schöne Musik, die die Ohren betört, ein einfacher Akt des Niederfallens, der nach einem kurzen Moment vorüber war und der keine Forderungen an den Geldbeutel stellte oder Sündenfragen aufwarf, die das Gewissen bedrücken. Die harten Strafen für eine Verweigerung würden den natürlichen Menschen kaum beunruhigen, der recht schnell dazu bereit sein würde, einem Erlass mit solch geringen Forderungen Folge zu leisten. So fielen zum angegebenen Zeitpunkt „alle Völker, Völkerschaften und Sprachen nieder und beteten das goldene Bild an“.
Im Licht des wahren Gottes betrachtet war der Befehl des Königs ein Ausbruch abscheulichen und schweren Götzendienstes. Nie hatte vorher ein Mensch ein solch beeindruckendes Götzenbild aufgestellt; nie war vorher allen Völkern der Erde befohlen worden, sich unter grausamer Todesstrafe vor einem Götzen zu beugen. Es war die reine Ablehnung und Beiseitesetzung der Rechte Gottes. Ach, so ist der Mensch – wird ihm von Gott die völlige Macht über die Welt gegeben, nutzt er diese Macht sofort aus, um Gott zu verleugnen.