Behandelter Abschnitt Jes 53,11-12
Jes 53,11.12: 11 Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird mein gerechter Knecht die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, und ihre Ungerechtigkeiten wird er auf sich laden. 12 Darum werde ich ihm Anteil geben an den Vielen, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern beigezählt worden ist; er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan.
Wieder hören wir den HERRN reden, der nun die Worte des Überrestes bestätigt und Zeugnis von seinem gerechten Diener gibt. Der Überrest hatte gesagt: „Er wird Samen sehen“; der HERR sagt nun: „Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen.“ Diese Worte schließen nicht allein die Erlösten Israels, sondern alle Heerscharen der Heiligen ein, die mit Ihm und Ihm gleich in himmlischer Herrlichkeit sein werden. Der Gläubige kann nun mit Psalm 17,15 sagen: „Ich aber werde gesättigt werden, wenn ich erwache in deinem Bild.“ Wir lernen hier, dass es nach dem Wunsch des HERRN eine unzählbare Schar von Erlösten gibt, die Christus gleichgestaltet, die Frucht seiner Leiden bilden und sein Herz erfreuen. Wenn das geschieht, so ist es zum Wohlgefallen des HERRN. All das ist das Ergebnis des Dienstes von Gottes „gerechten Knecht“, derjenige, der sagen konnte: „Siehe, ich komme um deinen Willen, o Gott, zu tun.“ Er rechtfertigt die, die zu Ihm gebracht werden durch seinen Dienst, indem Er ihre Ungerechtigkeiten trägt.
Außerdem wird Er, der dieses große Werk vollbracht hat, erhöht, während der große Feind Gottes und der Menschen besiegt und seiner Beute beraubt wird.
Der Sühnetod Christi hat also vielfältige Folgen:
Eine große Menge Erlöster ist für immer sicher – diese Menge bildet seinen „Samen“.
Ein Leben jenseits der Macht des Todes ist möglich.
Das Wohlgefallen des Herrn gedeiht.
Das Herz Christi ist durch die Frucht seines Dienstes völlig befriedigt.
Gläubige sind gerechtfertigt.
Christus ist erhöht.
Der Feind ist besiegt.
Dieser ganze Segen findet seinen Ursprung in dem wunderbaren und vollkommenen Gehorsam Christi gegenüber dem Willen seines Vaters, indem Er „sein Leben ausgeschüttet hat in den Tod“. Der Überrest hatte bereits Gottes Wirken darin gesehen, dass Christus in den
Tod ging, um das Opfer für die Sünde zu werden. Jetzt sehen sie, dass es den HERRN erfreut, Christus zu erhöhen und Ihm „Anteil zu geben mit den Großen“.
Wir sehen in diesem Abschnitt drei verschiedene Aspekte des Todes Christi:
als herbeigeführt durch die Verdorbenheit des Menschen
als aktives Handeln Gottes, der Ihn in den Tod gehen und leiden ließ
als das Handeln Christi selbst, der voller Gehorsam dem Willen Gottes gegenüber seine
„Seele ausgeschüttet hat in den Tod“.