Behandelter Abschnitt Jes 40,26-31
Jes 40,26-31: 26 Hebt zur Höhe eure Augen empor und seht: Wer hat diese da geschaffen? Er, der ihr Heer herausführt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft bleibt keines aus. 27 Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: Mein Weg ist verborgen vor dem HERRN, und mein Recht entgeht meinem Gott? 28 Weißt du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand. 29 Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle. 30 Und Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer fallen hin; 31 aber die auf den HERRN harren, gewinnen neue Kraft: Sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht.
Folglich wird Israel nun in Anbetracht des Zeugnisses der Schöpfung für die Macht und Herrlichkeit Gottes zurechtgewiesen wegen ihres Unglaubens, indem sie sich zu den Götzen hinwenden – als wäre ihr Weg mit all seinen Schwierigkeiten vor Gott verborgen oder als wäre Er gleichgültig in Bezug auf die Rechte seines Volkes. Welche Torheit! Der Gott, mit dem sein Volk es zu tun hat, ist ewig und allgegenwärtig als Jahwe – der ICH BIN. Er ist außerdem der Schöpfer der Enden der Erde. Kein Ort ist vor Ihm verborgen. Sein sind auch unendliche Macht und unerschöpfliche Weisheit. Er wird niemals vergehen oder müde werden und wer kann bis an das Ende seiner Erkenntnis vordringen?
Mehr noch: Nicht nur dass Gott unendliche Macht und Weisheit hat, Er kann auch seinem bedürftigen Volk Kraft geben, denn „er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögendem reicht er Stärke dar“. Wenn Er, wie auch immer, Kraft gibt, dann ist es an uns, zu lernen, dass wir Kraft brauchen und dass rein natürliche Kraft das Volk Gottes in den Versuchungen, denen es begegnet, nicht erhalten kann. Deswegen lesen wir, dass die „Jünglinge“ und die „jungen Männer“ – die, die Natur in ihrer Frische und Kraft darstellen – ermatten und müde werden und „hinfallen“ werden. Es ist häufig eine schwere Lektion, zu lernen, dass die Kraft der Natur uns auf dem Weg des Glaubens nicht halten kann.
Weiterhin lernen wir, dass, wenn Gott der Geber der Kraft ist und wir Kraft brauchen, es diejenigen sind, die auf „den HERRN harren“, welche die Empfänger der Kraft sind. Letztendlich sehen wir das gesegnete Ergebnis davon, vom HERRN gestärkt zu werden. Diese werden „ihre Schwingen emporheben wie die Adler“; sie werden sich über die Traurigkeit der Erde erheben, um die kommende Herrlichkeit zu sehen. Mehr noch, sie werden „laufen und nicht ermatten, gehen und nicht ermüden“.
Wie reich ist die moralische Belehrung dieses Abschnittes für das Volk Gottes in allen Haushaltungen, wenn sie durch die Versuchungen und Nöte dieser Welt gehen!
Uns werden unsere unerschöpflichen Quellen im HERRN vorgestellt. Er ist der ewige Gott; Er ist Jahwe – der allgegenwärtige ICH BIN; Er ist der Schöpfer der Enden der Erde; der Eine, der unendliche Macht und unendliche Weisheit besitzt. Er ermattet nicht noch wird Er müde. Niemals können wir bis an das Ende seiner Weisheit vordringen.
Wir lernen: Gott hat nicht nur selbst Kraft, sondern Er gibt auch Kraft, um die Müden wieder zu beleben, und Stärke denen, die in sich selbst keine Kraft haben [Jes 40,29].
Wir werden gewarnt: Wir ermatten, ermüden, straucheln und fallen, wenn wir versuchen, in unserer eigenen natürlichen Kraft zu wandeln.
Wir werden unterwiesen: Wenn wir Kraft empfangen wollen, wird das nur geschehen, indem wir „auf den HERRN warten“. Bezieht dieses Warten auf den HERRN nicht Gebet mit ein? Und noch mehr als Gebet. Im Gebet machen wir unsere Bedürfnisse bekannt; im Warten suchen wir, seine Gedanken in seiner Gegenwart zu erkennen. Im Gebet hört Er unsere Gebete; im Warten sitzen wir in seiner Gegenwart und hören seine Worte – wie Maria damals, die zu seinen Füßen saß und seine Worte hörte.
Diese neue gottgegebene Kraft wird uns dazu befähigen, aufzustehen und die Dinge zu suchen, „die droben sind, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes“ (Kol 3,1).
Sie wird uns dazu befähigen, „mit Ausharren den vor uns liegenden Wettlauf“ [Heb 12,1] zu laufen.
Sie wird uns befähigen, in allen Umständen „würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen“ (Kol 1,10), ohne matt zu werden.