Behandelter Abschnitt Ps 102,13-23
Ps 102,13-23: 13 Du aber, HERR, bleibst auf ewig, und dein Gedächtnis ist von Geschlecht zu Geschlecht. 14 Du wirst aufstehen, wirst dich über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit; 15 denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt. 16 Und die Nationen werden den Namen des HERRN fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. 17 Denn der HERR wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit; 18 er wird sich wenden zum Gebet des Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten. 19 Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht; und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird Jah loben. 20 Denn er hat herabgeblickt von der Höhe seines Heiligtums; der HERR hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, 21 um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes; 22 damit man den Namen des HERRN verkündige in Zion, und in Jerusalem sein Lob, 23 wenn die Völker sich versammeln werden allesamt, und die Königreiche, um dem HERRN zu dienen.
Im Gegensatz zu dem Messias, der mit seinem leidenden Volk einsgemacht wird, beschreiben diese Verse die Herrlichkeit Jahwes und sein Eingreifen mit Gnade und Macht zu Gunsten seines Volkes. Derjenige, der in demütiger Gnade das Leid seines Volkes zum Ausdruck gebracht hat, ist derselbe, der auch die Herrlichkeit Jahwes zum Ausdruck bringen kann. Er ist der Apostel und Hohepriester unseres Bekenntnisses. Er kann in priesterlichem Dienst das Leid seines Volkes tragen und vor Jahwe bringen und Er kann als Prophet die Herrlichkeit Jahwes seinem Volk vorstellen.
Israel mag verkümmern und verwelken, doch Jahwe währt ewig. Zu seiner „bestimmten Zeit“ wird Jahwe in seiner Gnade zu Gunsten Zions eingreifen. So ruht aller Segen für Israel auf der Herrlichkeit und dem Werk Jahwes (Ps 102,13-15).
Wenn Jahwe so zu Gunsten Israels eingreift – wenn Er Zion aufbaut und in seiner Herrlichkeit erscheint –, dann werden die Heiden seinen Namen fürchten und alle Könige der Erde werden seine Herrlichkeit anerkennen (Ps 102,16.17).
Dann werden die Gebete der Gottesfürchtigen ihre Erhörung finden und das Gebet wird sich in Lobgesang verwandeln (Ps 102,18.19). Nachdem der Herr sein leidendes Volkes angesehen und sein Seufzen gehört hat und eingegriffen hat, um es zu befreien, werden die Tage der Verfolgung für immer vorbei sein (Ps 102,20.21).
Als Folge davon wird es ein Volk geben, das den Namen des Herrn in Zion verkünden wird und sein Lob in Jerusalem. Alle Völker werden sich in Jerusalem als dem Mittelpunkt versammeln, und alle Königreiche werden dem Herrn dienen (Ps 102,22.23).