Behandelter Abschnitt Ps 78,1-4
Der Weg Gottes inmitten des Versagens seines Volkes, auf dem Er sich Ehre und seinem Volk Segen erwirbt
In Psalm 77 wird der Gottesfürchtige, obwohl er das Versagen Israels erkennt, von dem schrecklichen Gedanken befreit, dass Gott das Volk für immer verworfen habe und dass seine Verheißungen und seine Gnade aufgehört haben. Er lernt im Heiligtum, dass Gott trotz des Versagens Israels einen „Weg“ hat, auf dem Er sich Ehre und seinem Volk Segen erwirbt. Psalm 78 zeichnet das Versagen des Volkes von Ägypten bis zu den Zeiten Davids nach und zeigt uns Gottes „Weg“ des Segens auf.
Ps 78,1-4: 1 Ein Maskil von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes! 2 Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Vorzeit. 3 Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, 4 wollen wir ihren Söhnen nicht verhehlen, sondern dem künftigen Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Stärke und seine Wunderwerke, die er getan hat, erzählen.
Der Psalmist spricht mit der Autorität jemandes, der von Gott kommt. Er ruft das Volk dazu auf, auf das Zeugnis des Gesetzes zu hören. Er sagt, er will seinen Mund zu einem Gleichnis öffnen [nach der englischen Übersetzung von Vers 2]; tatsächlich berichtet er uns Geschichtliches. Während sein Bericht zwar Geschichte ist, die uns das Versagen des Volkes Gottes zeigt, ist er auch ein Gleichnis, das diejenigen den verborgenen Weg Gottes lehren soll, die ihm Gehör schenken (Ps 77,20). Solche Hörenden würden hinter dem Versagen und der Schwäche des Volkes die Stärke Gottes erkennen, „seine Wunder, die er getan hat“. So wird die Geschichte des Volkes zum „Ruhm des Herrn“ [nach der englischen Übersetzung bzw. nach Luther] werden.