Behandelter Abschnitt Ps 77,17-21
Ps 77,17-21: 17 Dich sahen die Wasser, o Gott, dich sahen die Wasser; sie bebten, ja, es erzitterten die Tiefen. 18 Die Wolken ergossen Wasser; das Gewölk ließ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her. 19 Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis; es zitterte und bebte die Erde. 20 Im Meer ist dein Weg, und deine Pfade sind in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind nicht bekannt. 21 Du hast dein Volk wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons geleitet.
Die Schlussverse beschreiben dieses Handeln Gottes zu Gunsten seines Volkes, was die Wahrheit der Lektionen, die der Psalmist im Heiligtum gelernt hat, beweist. Gottes Wege am Roten Meer verkündeten seine Stärke unter den Völkern und zeigten, wie Er sein Volk aus der Macht des Feindes erlöste und es wie eine Herde durch die Wüste führte.
So hat Gott trotz aller Macht des Feindes und trotz der Widrigkeiten in der Wüste einen „Weg“, den Er mit den Seinen in dieser Welt einschlägt, der in völligem Einklang steht mit seinem „Weg“, der im Heiligtum festgesetzt ist. In all der Verwirrung und der Zerstreuung von Gottes Volk mag dieses nicht immer in der Lage sein, Gottes Schritte nachzuverfolgen; gleichwohl weiß der Glaube, dass Gott einen Weg hat, den Er zu seiner eigenen Ehre und zum Segen seines Volkes einschlägt. So wird der Glaube dazu ermutigt, Gott am dunkelsten Tag genauso zu vertrauen wie am hellsten.
Die Prinzipien dieses Psalms können sicherlich mit viel Trost auch auf einen Tag der Hektik und Verwirrung bei dem Volk Gottes angewendet werden. Angesichts großen Versagens könnte der Teufel danach trachten, den Gläubigen dazu zu verleiten, zu denken, Gott stünde den Prüfungen und dem Leid seines Volks gleichgültig gegenüber und hätte es verworfen. Doch der Glaube weiß, dass kein noch so großes Versagen die Absichten von Gottes Gnade durchkreuzen kann. Überdies lernen wir in der Gegenwart Gottes, dass Gott einen Weg hat, getreu dem Er zu seiner eigenen Ehre und zum Segen seines Volkes handelt. Wir werden dazu ermutigt, zu wissen, dass, so groß die Verwirrung auch sein mag, Gott dennoch einen Weg hindurch hat – einen Pfad durch die Wüste –, den entlang Er seine Herde führt. Also ist es gut für uns, unsere Hände nach Ihm auszustrecken, auch wenn wir dies zuweilen im Dunkeln tun müssen.