Behandelter Abschnitt Ps 63,2-3
Das Vertrauen einer gottesfürchtigen Seele, die sich in einem dürren und trockenen Land nach Gott sehnt – also an einem Ort, wo es nichts gibt, was der Seele dienen könnte
Psalm 61 ist der Schrei einer erdrückten Seele; Psalm 62 der Schrei einer wartenden Seele; Psalm 63 ist der Schrei der sehnsüchtigen Seele.
Ps 63,2.3: 2 Gott, du bist mein Gott! Früh suche ich dich. Es dürstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem dürren und lechzenden Land ohne Wasser – 3 so wie ich dich angeschaut habe im Heiligtum –, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen.
Der Psalm beginnt, indem er die Sehnsucht des Herzens eines gottesfürchtigen Juden, der aus dem Land vertrieben und weit entfernt vom Heiligtum ist, nach Gott ausdrückt. Sowohl die Seele als auch der Körper, der ganze Mensch, sehnt sich nach Gott, während er sich an einem wüstenartigen Ort befindet, wo es kein Wasser gibt – nichts, um die Seele zu erfrischen.
Die Sehnsucht der Seele gründet sich auf die Erkenntnis Gottes, die im Heiligtum gewonnen wurde. Dort, in Gottes eigener Wohnung, zeigt Gott sich in seiner Macht und Herrlichkeit. [Psalm 63,3 lautet in der englischen Übersetzung: „deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen, wie ich dich im Heiligtum gesehen habe“.]