Behandelter Abschnitt Ps 55,17-22
Ps 55,17-22: 17 Ich aber, ich rufe zu Gott, und der HERR rettet Mich 18 Abends und morgens und mittags muss ich klagen und stöhnen, und er hört meine Stimme. 19 Er hat meine Seele in Frieden erlöst aus dem Kampf gegen mich; denn mit vielen sind sie gegen mich gewesen. 20 Hören wird Gott und sie demütigen (er thront ja von alters her – Sela), weil es keine Änderung bei ihnen gibt und sie Gott nicht fürchten. 21 Er hat seine Hände ausgestreckt gegen die, die mit ihm in Frieden waren; seinen Bund hat er gebrochen. 22 Glatt sind die Milchworte seines Mundes, aber Krieg ist sein Herz; geschmeidiger sind seine Worte als Öl, aber sie sind gezogene Schwerter.
Im Gegensatz zu den Gottlosen, die sich durch Gewalttat und Streit Tag und Nacht auszeichnen (Ps 55,10.11), ruft der Gottesfürchtige „abends und morgens und mittags“ den Herrn an. Er weiß, dass Gott ihn hören und seine Seele erretten wird und dass Er diejenigen heimsuchen wird, die sich weigern, Buße zu tun und Gott anzuerkennen (s. Off 16,9). Überdies wird der Frevler sich nicht nur weigern, Gott die Ehre zu geben, sondern er wird seine Hand gegen die Gottesfürchtigen ausstrecken und den Bund mit ihnen brechen trotz all der glatten Worte, die er zuvor von sich gegeben hatte (s. Dan 11,31; 12,11; Mt 20,15).