Behandelter Abschnitt Ps 42,10-12
Ps 42,10-12: 10 Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum gehe ich trauernd umher wegen der Bedrückung des Feindes? 11 Wie eine Zermalmung in meinen Gebeinen verhöhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott? 12 Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, der die Rettung meines Angesichts und mein Gott ist.
In der Gewissheit des kommenden Tages stillt der Gottesfürchtige seine Seele mit Gott als seinem Felsen. Er mag Stürmen der Gegnerschaft ausgesetzt sein durch Feinde, die ihn unterdrücken und schmähen, die ihm ständig vorwerfen: „Wo ist dein Gott?“ Aber kein Sturm kann den Felsen, auf den er traut, erschüttern oder ins Wanken bringen. Die Umstände mögen ihm den Ruf entlocken: „Warum hast du mich vergessen?“ Doch weil Gott sein Fels ist, kann er wiederum seinen natürlichen Hang zur Niedergeschlagenheit schelten und sagen:
„Was bist du so gebeugt, meine Seele, und was bist du so unruhig in mir? Harre auf Gott!“1 Dann kann die Seele mit erneuerter Zuversicht hinzufügen: „Ich werde ihn noch preisen, das Heil meines Angesichts und meinen Gott.“ Das Wohlwollen von Gottes Angesicht (Ps 42,6) wird zum Heil des Angesichts des Gottesfürchtigen.