Behandelter Abschnitt Ps 41,2-4
Die Demütigung des gottesfürchtigen, aber verachteten Überrestes inmitten eines gottlosen Volkes. Christi Einsmachung mit dem Überrest und daraus folgend dessen Segen
Ps 41,2-4: 2 Glückselig, wer achthat auf den Armen! Am Tag des Unglücks wird der Herr ihn erretten. 3 Der Herr wird ihn bewahren und ihn am Leben erhalten; er wird glücklich sein auf der Erde, und du wirst ihn nicht der Gier seiner Feinde preisgeben. 4 Der Herr wird ihn stützen auf dem Siechbett, sein ganzes Lager wandelst du um in seiner Krankheit.
Die Glückseligkeit des Menschen, der auf die Lage des gottesfürchtigen Überrestes in Israel achthat (oder sie „versteht“) – der hier als die „Geringen“ bezeichnet wird. Christus begab sich, wie wir aus den Evangelien wissen, vollständig in diese Lage hinein und schmeckte das Leid dieser Geringen (s. Mt 5,3; Lk 6,20). Daher gibt es Ausdrücke in dem Psalm, die auch Christus verwendet, obwohl der Psalm als Ganzes nicht ausschließlich auf Ihn bezogen werden kann. Doch weil Christus sich so vollkommen in die Lage und das Leid der Armen der Herde hineinbegab, besteht die Glückseligkeit nicht nur darin, auf den armen und geringen Überrest achtzuhaben, sondern insbesondere darin, Christus als den Armen und Geringen zu erkennen, der sich mit den Gottesfürchtigen einsmachte.
Es muss in der Tat segensreich sein, denjenigen Aufmerksamkeit zu erweisen, denen wie den Armen der Herde und wie Christus, der arm und gering wurde, die besondere Sorge des Herrn gilt. Solche werden am Tag des Übels errettet werden, bewahrt und am Leben erhalten werden und glücklich gepriesen werden im Lande, wenn sie von all ihren Feinden errettet werden. Sie werden gestützt und gestärkt werden, wenn sie schwach sind, und von ihrer Krankheit geheilt werden.