Behandelter Abschnitt Ps 41,5-10
Ps 41,5-10: 5 Ich sprach: Herr, sei mir gnädig! Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt. 6 Meine Feinde wünschen mir Böses: Wann wird er sterben und sein Name vergehen? 7 Und wenn einer kommt, um mich zu sehen, so redet er Falschheit; sein Herz sammelt sich Unheil – er geht hinaus, redet davon. 8 Miteinander raunen gegen mich alle meine Hasser; Böses ersinnen sie gegen mich: 9 Eine Belialssache ist über ihn gegossen; und weil er nun daliegt, wird er nicht wieder aufstehen. 10 Sogar der Mann meines Friedens, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben.
Die folgenden Verse beschreiben ausführlich die Demütigungen seitens eines gottlosen Volkes, in die sich die Gottesfürchtigen in Israel ergeben müssen. Zuerst jedoch gibt sich die Seele der Barmherzigkeit des Herrn anheim, indem sie ihre Sünden bekennt, die die Strafe des Herrn auf sich gezogen haben.
Seine Feinde nehmen diese Strafe zum Anlass, ihren Hass auf den Gottesfürchtigen auszudrücken und sich seinen Tod zu wünschen. Doch handeln sie dabei mit äußerster Heuchelei, indem sie nämlich den Gottesfürchtigen besuchen, um etwas Schlechtes über ihn zu finden, egal, ob eingebildet oder echt, und es dann draußen zu verbreiten. Sie spinnen geheime Ränke gegen den Gottesfürchtigen, ersinnen Unheil, verleumden ihn und erhoffen gehässig sein baldiges Ende. Er wird verraten von jemandem, der die engste Freundschaft vortäuscht – ein Leid, das der Herr ertragen musste (Joh 13,18).