Die Übungen der Seele eines gottesfürchtigen Menschen, der sich mit der Strafe identifiziert, die über Gottes Volk gekommen ist, wenngleich sich dadurch, dass er sich selbst demütigt, seine moralische Trennung von dem Volk zeigt
Ps 6,2: HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Im vorherigen Psalm hat der gottesfürchtige Mensch anerkannt, dass Gott keinen Gefallen an der Gottlosigkeit und Bosheit hat; jetzt erkennt er, dass das Volk den „Zorn“ und das „Missfallen“ des Herrn auf sich geladen hat. Während er sich unter den Tadel und die Strafen Gottes beugt, die so gerechterweise erlitten werden, betet er um Abwendung des Missfallens des Herrn und sucht seine Gnade. Die folgenden Verse geben die Erfahrungen der gottesfürchtigen Seele wieder, wie sie den Sonnenschein von Gottes Gunst erreicht.