Behandelter Abschnitt Ps 2,7-9
Ps 2,7-9: Vom Beschluss will ich erzählen: Der HERR hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. 8 Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben und die Enden der Erde zum Besitztum. 9 Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen.
In diesen Versen dürfen wir den König sprechen hören, wie Er den Erlass Gottes in Bezug auf Ihn verkündet. Der Erlass beschreibt uns die Herrlichkeit seiner Person, das Ausmaß seines Erbes und die Größe seiner Macht. Er ist der in der Zeit – „heute“ – Geborene und als solcher von Jahwe anerkannt als Sohn Gottes. Dies ist nicht seine ewige Sohnschaft, sondern vielmehr seine Beziehung zu Gott als in der Zeit durch göttliche Erzeugung gezeugter Mensch. Die Menschen sagten: „Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria?“ [Mk 6,3]. Gott sagt: Das Heilige, das du gebären wirst, wird Gottes Sohn genannt werden [nach Lk 1,35].
Der Erlass geht dann von der Herrlichkeit seiner Person dazu über, von der Größe seines Reiches zu sprechen. Die Menschen lehnen den Anspruch Christi ab, um für sich selbst Ansprüche auf das Erbe zu erheben (vgl. Mk 12,7). Sie handeln, als ob die Erde zu ihrer Verfügung stünde. In ihrer Eitelkeit lassen sie sowohl Gott als auch den Teufel außer Acht. Sie vergessen, dass, wenngleich der Teufel eine Zeitlang die Erlaubnis haben mag, die Reiche dieser Welt demjenigen zu geben, dem er will (vgl. Lk 4,5.6), Gott dennoch die endgültige Verfügungsgewalt über diese Welt in seinen eigenen Händen behalten hat und dass Christus nur bitten muss, und Gott wird Ihm die Völker zum Erbe und die Enden der Erde zum Eigentum geben.
Schließlich warnt uns der Erlass vor der unwiderstehlichen Macht, mit der Christus alles, was sein Ärgernis erregt, aus seinem Reich herausreißen wird. Die Königreiche der Menschen werden zerbrochen werden, zerschlagen wie Tontöpfe, jenseits aller Möglichkeiten der Wiederherstellung.