Behandelter Abschnitt Heb 3,14 - 4,2
Das ist das Thema des zweiten Unterabschnitts (Heb 3,14). Hier wird gezeigt, dass das Wort mit Glauben vermischt sein muss, denn der Unglaube ist die eigentliche Wurzel und das Prinzip des Ungehorsams. Wir dagegen sind zu „Genossen Christi“ geworden (nicht zu „Teilhabern“, denn darin liegt eine andere Bedeutung). Er ist das vollkommene Beispiel des Glaubens, und zwar vom Anfang bis zum Ende. Wir dagegen müssen den Anfang der Zuversicht noch bis zum Ende standhaft festhalten. Dabei wird vorausgesetzt, dass es Schwierigkeiten gibt. Wie könnte sich der Glaube auch zeigen, wenn es keine Schwierigkeiten gäbe? Solche Schwierigkeiten sind kein Hindernis für den Glauben, sondern das Gegenteil. Sie dienen dazu, dass der Glaube tätig wird und sich offenbaren kann, und führen so zum Wachstum des Glaubens.
Diejenigen, „deren Leiber in der Wüste fielen“, sind keine Vorbilder von Gläubigen, sondern von denjenigen, die nicht in die Ruhe Gottes eingehen werden, die hier durch den Einzug in das Land Kanaan vorgebildet wird. Es ist wichtig, zwischen diesem endgültigen Einzug in das Land und dem Einzug in das Land unter der Führung Josuas zu unterscheiden. In der typologischen Bedeutung ist Josua keine Fortsetzung desvierten und fünften Buches Mose, sondern eine Parallele. Wir können durch den Glauben bereits in unser himmlisches Erbteil eingehen, während wir noch in der Wüste sind. In einem gewissen Sinn wird unsere derzeitige Situation durch die Kundschafter vorgebildet (4Mo 13).
Das Volk befand sich noch in der Wüste, während die Kundschafter bereits das Land erkundeten. Das fünfte Buch Mose beinhaltet aber nicht die Einnahme des Landes, sondern einen Rückblick auf die ganze Wüstenreise. Für uns erfüllt sich das erst am Richterstuhl des Christus. Wenn man Josua zu den Büchern Mose hinzufügt, werden sie zu einem „Hexateuch“, wie einige Kritiker meinen. Doch das ist nicht richtig. Das Buch Josua bidlet einen neuen Anfang und ist sozusagen das Buch Genesis eines neuen Pentateuch – dem Pentateuch der historischen Bücher. Wir müssen die Wahrheit Gottes unter Berücksichtigung der Ordnung betrachten, die Gott ebenfalls gegeben hat, denn sonst verstehen wir die Wahrheit nicht.