„Glückselig der, der ausharrt und 1 335 Tage erreicht!“ (12,12).
Allein die Art und Weise, in der diese zusätzliche Periode eingeführt wird, deutet eindeutig auf die vollkommene Aufrichtung des Segensreiches hin. Wir möchten hier die Worte eines bekannten Erforschers der Schriften zitieren: „Ich denke, dass folgende Rechnung daraus hervorgehen könnte: Ein Zwischenmonat zusätzlich zu den 1.260 Tagen bzw. dreieinhalb Jahren, und dann 45 Tage, wenn es sich um kirchliche Jahre handelt, bis zum Laubhüttenfest – aber ich erlaube mir kein Urteil darüber. In jeden Fall wird die Aussage klar werden, wenn das Heiligtum Gottes in Jerusalem gereinigt sein wird.“74
Wenn man 4. Mose 23 liest, wird die Bemerkung in Bezug auf das Laubhüttenfest verständlich, da man sieht, dass es der letzte Zyklus des Festes ist – ein Fest, mit dem man die Ruhe Israels und den Besitz des Landes nach der Wanderung durch die Wüste feiern sollte; ein Fest, das daher nach der Lehre aus Hebräer 3 und 4 noch nicht vollständig erfüllt ist. Es wartet noch auf seine Erfüllung nach den Gedanken Gottes, bis der wahre Salomo, nachdem er, wie der wahre David, an seinen Feinden das Gericht vollzogen hat, seinem Volk Ruhe verschaffen wird, wenn es mit Wonne Wasser schöpfen wird aus den Quellen der Rettung (Jes 12,3; vgl. Joh 7,37).
Doch Daniel geht auf diese Szene der Freude des 1000-jährigen Reiches nicht ein. Er beschäftigt sich mit den Zeiten der Nationen bis zur Befreiung seines Volkes. Es war anderen Propheten vorbehalten, über die Aufrichtung des Reiches und die Segnungen der messianischen Regierung zu sprechen.75
74 Aus Daniel 9,24 wird klar, dass die Zeitperiode die Salbung des Allerheiligsten einbezieht. Wenn daher die dreieinhalb Jahre, 1.260 Tage, die Dauer der Drangsalszeit festlegen, könnte es eine weitere Periode zur Einführung in das Segensreich geben, die damit angegeben wird.↩︎
75 Es ist bemerkenswert, wie wenige Stellen die eigentlichen Segnungen der Regierung Christi behandeln. Von den Psalmen sprechen z. B. nur Psalm 72 und 145 davon. Deutlich mehr beschäftigen sich mit seinem Kommen und der Freude seines Volkes bei seiner Annahme, doch kurz vor dem 1000-jährigen Reich selbst stoppen sie. Auch Jesaja, der am häufigsten prophetisch auf die kommende Herrlichkeit der Herrschaft Immanuels anspielt, geht nicht viel weiter.↩︎