Behandelter Abschnitt Daniel 10,16-19
„Herr, nach allen deinen Gerechtigkeiten lass doch deinen Zorn und deinen Grimm sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg! Denn wegen unserer Sünden und der Ungerechtigkeiten unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk allen denen zum Hohn geworden, die uns umgeben. Und nun höre, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen; und um des Herrn willen lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum! Neige, mein Gott, dein Ohr und höre! Tu deine Augen auf und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist! Denn nicht um unserer Gerechtigkeiten willen legen wir unser Flehen vor dir nieder, sondern um deiner vielen Erbarmungen willen. Herr, höre! Herr, vergib! Herr, merke auf und handle; zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk sind nach deinem Namen genannt“ (9,16–19).
Er fährt fort zu sagen, dass sowohl seine Kraft als auch sein Odem von ihm gewichen waren. Wie bereits gesagt, das Gefäß konnte kaum dem Druck der Inhalte der Vision standhalten; und auf diese Weise lehrt der Herr seinen Knecht seine völlige Schwachheit, und er sollte lernen, dass seine Kraft in Schwachheit vollbracht wird.
Als Daniel also bekannte, dass keine Kraft mehr in ihm übrig war, „rührte mich wieder einer an, von Aussehen wie ein Mensch, und er stärkte mich. Und er sprach: Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann! Friede dir! Sei stark, ja, sei stark!“ Dies ist unglaublich schön, denn es zeigt uns, dass der Herr nichts von uns erwartet, als auf Ihn zu blicken, damit Er uns Kraft gebe. Kraft, das Bewusstsein Seiner Lieber, Ruhe, Frieden, ja doppelte Stärke werden Daniel zugesichert, um ihn zu dem Dienst auszurüsten, zu dem er berufen war. In der Tat, wer zieht jemals auf eigene Kosten in den Krieg? Nein – Er, der ruft, rüstet aus und erhält, und der Diener muss nur lernen, sich das Bereitgestellte zunutze zu machen. Die Wirkung auf Daniel setzte unmittelbar ein: „Und als er mit mir redete, fühlte ich mich gestärkt und sprach: Mein Herr möge reden, denn du hast mich gestärkt.“