Der Schluss dieses Gesichts und seiner Auslegung ist nun erreicht, doch der Prophet fügt noch folgendes hinzu, „Mich, Daniel, ängstigten meine Gedanken sehr, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir; und ich bewahrte die Sache in meinem Herzen.“ (Vers 28) Auch wenn es eine unaussprechliche Ehre ist, der Verwahrer göttlicher Gedanken zu sein, muss das Gefäß leiden, und dies umso mehr, da die Zeit ihrer Mitteilung noch nicht gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Daniel inmitten all des Glanzes und all der Pracht des Babylonischen Reichs, dessen Herrschaft sich bis ans Ende der Erde erstreckte, und dessen Beständigkeit unumstritten war.
Aber die Schriftrolle der Zukunft hatte sich vor seinem staunendem Blick aufgerollt, und er sah in einem langen Ausblick, der sich weit in die kommenden Jahrzehnte hinein streckte, eine Abfolge von Kriegen, Konflikten, Gewaltherrschaften und Unterdrückungen bevor der, der in Jerusalem von seinem Thron zurückgetreten war, eingreifen würde, die Herrschaft über die Erde in Bezug auf jeden Aspekt jüdischer Hoffnung seinem geliebten Volk zuteil lassen werden würde um es im Segen, unter der friedvollen und ruhmreichen Herrschaft des Messias, wiederherzustellen. Daniel hatte tatsächlich die Gesichte Gottes gesehen, doch sie hatten Tod in seine eigene Seele gebracht, wodurch er geistlich dazu geeignet wurde, der Empfänger dieser göttlichen Offenbarung zu sein (vergleiche 2Kor 4,7-18, usw.).