Die Ausführung des Urteils wird folgendermaßen beschrieben: „und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende.“ (Vers 26) Wenn wir dieser Beschreibung das hinzufügen, was wir in Vers 11 finden, können wir sehen, dass das Gericht über seine Person stattfand, obwohl dort, streng genommen, nur vom „Leib“ des Tieres gesprochen wird. Die „großen Worte, die das Horn redete“, werden allerdings als das zum Gericht führende Ereignis erwähnt. Wenn wir uns nun für einen Augenblick Offenbarung 19 zuwenden, so finden wir einige ergänzende Angaben.
Im Zusammenhang mit demselben Gericht lesen wir, dass sowohl das Tier, als auch der falsche Prophet, lebendig in den Feuersee geworfen wurden, der mit Schwefel brennt (Vers 20). Seiner Herrschaft beraubt, und, wie Belsazar, gewogen und für zu leicht befunden, erleidet er wie der falsche Prophet die Vergeltung des ewigen Feuers, und wird lebendig hineingeworfen. So erfüllt sich das Gebet Davids: „Möge Gott aufstehen! Mögen seine Feinde sich zerstreuen und seine Hasser vor ihm fliehen! Wie Rauch vertrieben wird, so wirst du sie vertreiben; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die Gottlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes“ oder, wie er an anderer Stelle sagt, „Der Tod überrasche sie, lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol, denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern.“ (Ps 68,2 und 3; Ps 55,16).
Nachdem das kleine Horn gerichtet wurde, ihm seine Herrschaft weggenommen und es endgültig vernichtet und zerstört wurde, folgt: „Und das Reich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen der höchsten [Örter] gegeben werden. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen.“ (Vers 27) Dies ist das Königreich des Sohnes des Menschen, welches nach dem Gericht und der Beseitigung des letzten der vier Weltreiche auf der Erde errichtet wird. In den Versen 13 und 14 haben wir seine Einsetzung. Als Sohn des Menschen, empfängt er das Königreich vom Alten an Tagen. Schon sehen wir Jesus, der wegen seines Todesleidens ein wenig niedriger als die Engel wurde, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
In dem Bild vor uns, werden alle Dinge in seine Hände gegeben, um ihm unterworfen zu werden, denn er wird herrschen, bis alle Feinde unter Seine Füße gelegt wurden. In Vers 27 jedoch, ist es das „Volk der Heiligen der höchsten Örter“ das hervorgehoben wird, und von dem gesagt wird, dass ihnen das Königreich gegeben wird. Doch dies geschieht nicht getrennt von Christus, denn am Ende desselben Verses steht, „sein“ (d. h. Christi) „Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.“ Es ist sein Reich, doch in seiner Gnade gefällt es ihn, das „Volk der Heiligen der höchsten Örter“ mit einzubeziehen.
Wer sind diese? Wie in Vers 18 bereits angeführt wurde, wird von den „Heiligen der höchsten Örter“ gesagt, dass sie das Königreich empfangen werden. In Vers 22 nehmen „die Heiligen“ es in Besitz, während es hier das „Volk der Heiligen der höchsten Örter“ ist. Es gibt einen Grund für diese Ausdrucksweise. Hiermit sind die Juden gemeint, und sie werden als solche bezeichnet, die während des 1.000-jährigen Königreichs mit den Heiligen der höchsten Örter verbunden, wenn nicht gar von ihnen abhängig, sind. Letztere regieren mit Christus, während Christus durch erstere die Völker bezwingen und Seine Herrschaft über die Erde geltend machen wird, denn „den Stab deiner Macht wird der Herr aus Zion senden; herrsche inmitten deiner Feinde!“ (Psalm 110,2; siehe auch Jeremia 51,19-21; Jesaja 60,10-16)
Es gibt in diesem Kapitel drei Gruppen, die näher beschrieben werden. „Die Heiligen der höchsten Örter“ in Vers 22, die die Heiligen des Himmels zu sein scheinen. In Vers 18 verweist derselbe Ausdruck besonders auf die Heiligen auf der Erde während der Herrschaft des kleinen Horns, jedoch ohne die Heiligen des Himmels auszuschließen, die zu Gott aufschauen, und ihn als den Gott des Himmels, und als die einzige Quelle der Macht anerkennen, sei es im Himmel oder auf Erden. Aus diesem Grunde, werden sie zum Himmel gehörend betrachtet, und, wie wir in Offenbarung 20 erfahren, werden sie letztendlich an der ersten Wiederauferstehung teilhaben, und tausend Jahre mit Christus regieren. Letztlich sind das Volk der Heiligen der höchsten Örter die irdischen Heiligen, Gottes altertümliches Volk, die durch die Gnade und Treue ihres Gottes, nach all ihren Prüfungen und all ihr Leid schließlich unter der Regierung ihres erhobenen und verherrlichten Messias das Königreich und die Herrschaft über die Erde besitzen werden.