Behandelter Abschnitt Neh 7,5
„Und mein Gott gab mir ins Herz, die Edlen und die Vorsteher und das Volk zu versammeln, um sie nach den Geschlechtern zu verzeichnen. Und ich fand das Geschlechtsverzeichnis derer, die zuerst heraufgezogen waren, und fand darin geschrieben“ (7,5).
Nun, nachdem Nehemia die notwendigen Anweisungen zum Schutz der Stadt vor dem Eindringen des Bösen gegeben hat, fährt er mit der Verzeichnung des Volkes fort. Doch er achtet sorgfältig darauf, zu berichten, dass dies nicht sein eigener Gedanke war. Er sagt: „Und mein Gott gab mir ins Herz, die Edlen und die Vorsteher und das Volk zu versammeln, um sie nach den Geschlechtern zu verzeichnen.“ Dies gibt uns einen Einblick in die Vertrautheit seines Wandels mit Gott. Es ist „mein“ Gott, den er in einer solchen Beziehung zu sich selbst kannte, wie sie nur durch Glaube und Erfahrung entstehen kann (vgl. 1Chr 28,20; 1Chr 29,2.3; Phil 4,19). Es ist der Eine, in dessen Gegenwart er so durchgängig lebte, dass er den Gedanken, den Er ihm ins Herz gegeben hatte, sofort erkannte.
Die vor ihm stehende Aufgabe war es nun, den Anspruch des Volkes auf den Ort, an dem es sich befand, zu untersuchen. Schließlich hatte es ständigen Verkehr zwischen dem Volk und dem Feind gegeben und das Volk war Verbindungen eingegangen, obwohl der Herr es aus allen Völkern der Erde als sein eigenes Volk auserwählt hatte. Dadurch würde es ohne Zweifel viele geben, die ihre Geschlechtsverzeichnisse nicht vorweisen konnten und somit kein Anrecht darauf hatten, zu Israel hinzugezählt zu werden. Nun, wo die Mauer gebaut und somit die Wahrheit der Absonderung verkündet worden war, konnte eine solche Vermischung im Inneren nicht weiter geduldet werden. Die, die diesen heiligen Boden bewohnten und die segensreichen Vorrechte des Hauses Gottes beanspruchten, mussten einen unangefochtenen Anspruch darauf haben.
Dies ist die Bedeutungdieses nächsten Schrittes von Nehemia. In diesem Fall war die Aufgabe nicht schwer, denn er „fand das Geschlechtsverzeichnis derer, die zuerst heraufgezogen waren“. Mithilfe dieses Verzeichnisses war es leicht zu bestimmen, ob die Menschen innerhalb des heiligen Bezirks der wiederaufgebauten Mauern oder solche, die den Eintritt begehrten, alle aus Israel stammten4.
4 Da die Bedeutung dieses Geschlechtsverzeichnisses des Volkes bereits in unserer Betrachtung von Esra 2 angegeben wurde, ist es nicht notwendig, diese hier zu wiederholen. Der Leser soll also darauf verwiesen werden, um ihm das Verständnis des restlichen Kapitels zu erleichtern, denn wie wir sehen können, ist Nehemia 7,6-73 die Wiederholung von Esra 2.↩︎