Behandelter Abschnitt Nehemia 6,8-9
„Da sandte ich zu ihm und ließ ihm sagen: Es ist nicht geschehen nach diesen Worten, die du sprichst; sondern aus deinem eigenen Herzen erdichtest du sie. Denn sie alle wollten uns in Furcht versetzen, indem sie sprachen: Ihre Hände werden von dem Werk ablassen, und es wird nicht ausgeführt werden. Und nun, stärke meine Hände!“ (6,8–9).
Diese Antwort lehrt uns, dass wir mit dem Versucher nie in die Auseinandersetzung treten sollten. Wir dürfen seine Anklagen zurückweisen, doch wenn wir einmal anfangen, mit ihm zu diskutieren oder uns auch nur zu erklären, werden wir mit Sicherheit überwältigt werden. Wenn Nehemia allein davon betroffen gewesen wäre, wäre das in Ordnung gewesen. Aber obwohl er der Anführer war und für das Volk agierte, konnte er diesem sein Vertrauen in Gott und seinen Mut nicht einflößen.
Das will seine Aussage erklären: „Denn sie alle wollten uns in Furcht versetzen“ (das „uns“ war in Wirklichkeit das Volk, mit dem Nehemia sich identifizierte), „indem sie sprachen: Ihre Hände werden von dem Werk ablassen, und es wird nicht ausgeführt werden.“ Das war die Absicht Satans, nämlich das Volk durch diese ständigen beunruhigenden Angriffe zu zermürben und unaufhörlich feurige Pfeile auf sie loszulassen – Pfeile, die nur der Schild des Glaubens abwehren und auslöschen konnte, und die ohne diesen Schild unweigerlich Mutlosigkeit und Angst, wenn nicht sogar Zerstörung anrichten mussten. Niemand wusste dies besser als dieser treue und hingebungsvolle Diener. Auch wusste er sich der Verteidigungswaffen gegen den raffinierten Feind zu bedienen. So betete er ohne Unterlass, während er die unermüdliche Wachsamkeit gegenüber dem Feind aufrechterhielt.
Der Feind hatte gesagt: „Ihre Hände werden von dem Werk ablassen“. Nehemia betete: „Nun, stärke meine Hände!“ Nichts ist schöner als das Verhalten dieses Mannes Gottes, der – von allen Seiten bedrängt – sich für die nötige Kraft an Gott wandte. Was konnte der Feind mit einem solchen Mann tun – einem Mann, der sich auf den allmächtigen Gott als seinen Schutz und seine Deckung stützte? Er war machtlos, völlig machtlos, und er gestand seine Niederlage ein, indem er die Seite wechselte und mit dem Legen einer weiteren Schlinge fortfuhr.